Wie KI Europa dabei helfen kann, die Produktivitätslücke zu schließen
Unternehmen sind Teil einer Welt geworden, in der Kreativität und Produktivität durch intelligente Systeme gefördert werden, die blitzschnell Ideen, Inhalte und Lösungen generieren können. Was früher Science-Fiction war, ist heute Realität – dank der transformativen Kraft von generativer KI.
Wenn ich mit Führungskräften spreche, die diese Technologie nutzen möchten, wollen sie nicht nur Prozesse optimieren, sondern auch Innovation revolutionieren, Kunden-Experiences verbessern und die Zukunft der Arbeit ganz neu gestalten.
Die Phase des Hypes ist vorbei. Einige Unternehmen, mit denen ich sprach, haben bereits souverän einen neuen Grad der Reife bei der Einführung von KI erreicht. Weltweit planen bereits über 80 %der Wirtschaftsführer, ihre KI-Ausgaben im nächsten Jahr zu erhöhen, so der KI-Reifeindex für Unternehmen (Enterprise AI Maturity Index) von ServiceNow und Oxford Economics.
Die meisten Unternehmen in Europa stehen jedoch noch am Anfang ihrer KI-gestützten Geschäftstransformation. Um diese KI-Revolution besser zu verstehen und mir ein Bild davon zu machen, was Vorreiter in diesem Bereich anders machen, habe ich am Executive Circle von ServiceNow in Berlin mit 40 Wirtschaftsführern teilgenommen. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Themen aufgeführt, die besprochen wurden.
Wettbewerbsfähigkeit als Herausforderung im Kontext
Das Wachstum in der EU verlangsamt sich, und damit vergrößert sich die Produktivitätslücke zwischen der EU und den USA. Ein wichtiger Faktor dafür sind digitale Technologien. Ein Beispiel ist die Anzahl der neu finanzierten KI-Unternehmen in den beiden Regionen. Der KI-Index-Bericht der Stanford University zeigt, dass in den USA zwischen 2013 und 2023 897 dieser Unternehmen gegründet wurden. Im Vereinigten Königreich und Europa waren es nur 368.
Die Produktivitätslücke zu den USA zu schließen, ist eine der obersten Prioritäten für die EU. Dies wird für langfristiges Wirtschaftswachstum und die Erhöhung des Lebensstandards von entscheidender Bedeutung sein. IDC prognostiziert, dass sich der Total Economic Impact von KI bis 2030 allein in Europa, dem Nahen Osten und Afrika auf 5 Billionen US-Dollar belaufen wird.1 Hierbei spielt eine zentrale Rolle, wie erfolgreich europäische Unternehmen KI-Lösungen implementieren.
Implementierung von KI-Lösungen im Fokus
Laut unserem KI-Reifeindex für Unternehmen 2024 setzen nur 5 % der Unternehmen, die in Europa KI-Lösungen eingeführt haben, diese Technologien unternehmensweit ein. Im Vergleich dazu sind es in den USA 8 %, die bereits die Proof-of-Concept-Phase abgeschlossen haben und KI-Lösungen in großem Umfang bereitstellen.
US-Unternehmen sind generell auch bei der Nutzung von KI-Technologien fortgeschrittener. Sie haben eine 12 % höhere Akzeptanzrate bei Big Data-Architektur und fortschrittlichen Technologien für maschinelles Lernen als ihre europäischen Mitbewerber.
Entscheidend ist, dass US-Unternehmen eher bereit sind, KI in ihre Betriebsabläufe zu integrieren: 22 % der Unternehmen nutzen 75 % des Potenzials von KI-Technologien, verglichen mit nur 17 % in Europa. Die USA verfügen außerdem über ein robusteres KI-Ökosystem, das mehr in Forschung und Entwicklung investiert, einen umfassenden Pool an KI-Talenten und ein vorteilhafteres regulatorisches Umfeld.
Was Vorreiter anders machen
Auf unserem Executive Circle-Event sprachen die „Vorreiter“ im Bereich KI-Implementierung – also Unternehmen, die das Potenzial von KI-Lösungen für Unternehmen bereits für sich nutzen – vor anderen Führungskräften und erklärten, was sie anders machen. Diese Elitegruppe von Unternehmen weist vier Merkmale auf:
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Sie werden von zukunftsorientierten Führungskräften geleitet, d. h. die Chefetage setzt sich für die Implementierung von KI-Lösungen ein. Außerdem gibt es eine gemeinsame Vision für die Transformation und einen rigorosen, zahlenbasierten Ansatz zur Nachverfolgung des Fortschritts hin zur Wertschöpfung.
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Sie setzen KI in großem Umfang ein. Vorreiter nutzen KI, um Einblicke zu gewinnen und die Produktivität unternehmensweit zu steigern. Sie entwickeln neue Arbeitsweisen für das KI-Zeitalter und schöpfen das Potenzial von Plattformen aus.Führungskräfte entscheiden sich viel häufiger für einen Plattformansatz mit integrierten KI-Funktionen.
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Sie konzentrieren sich darauf, ihre Mitarbeiter in den Fähigkeiten zu schulen, die sie für eine erfolgreiche KI-Implementierung benötigen. Sie priorisieren das Recruiting und die Weiterbildung, um die Talentlücke zu schließen und ihnen ist bewusst, wie wichtig es ist, nach mehr zu streben. Diese Unternehmen haben mit größerer Wahrscheinlichkeit Schulungs- und -Supportprogramme für KI implementiert und interne KI-Champions ernannt.
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Sie gehen bei der Entwicklung von Innovationen verantwortungsvoll vor. Diese Unternehmen sind darauf bedacht, Leitlinien und Governance für die KI-Sicherheit zu implementieren. Sie legen großen Wert darauf, ihre Daten zu verstehen, zu organisieren und zu schützen. Und sie bauen kontinuierlich Vertrauen auf, indem sie auf die Bedenken der Mitarbeiter zur KI-Nutzung eingehen.
In größeren Maßstäben denken
Die folgenden Erkenntnisse aus dem Executive Circle-Event haben mich besonders beeindruckt:
- Führende Unternehmen bei der Einführung von KI-Lösungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach neuen Wegen suchen, wie isolierte Teams und Funktionen Probleme auf andere Weise lösen können, und neue Ansätze für Wissen und den Zugriff auf Informationen finden.
- Sie überlegen sorgfältig, wem sie die Verantwortung für diese neuen Denkweisen übertragen. Einige von ihnen führen die Rolle des Chief AI Officers ein. Zudem haben alle dafür gesorgt, dass ihre technischen Mitarbeiter eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten können, die Grenzen des Möglichen auszuloten.
- Sie verstehen und kennen die Herausforderungen, die mit der Organisation einer Technologierolle in einem Umfeld verbunden sind, in dem die KI im Mittelpunkt steht. Oft bedeutet das, sich die Notwendigkeit eines „dualen Modus“ bewusst zu machen: Ein Unternehmensbereich konzentriert sich auf transformative, tiefgreifende organisatorische Veränderungen und der andere darauf, die KI-Lösungen am Laufen zu halten – also die Lösungen jeden Tag einzusetzen und einen Mehrwert daraus zu ziehen.
Wie führende Unternehmen auf unserem Event gezeigt haben, kann Europa durch den richtigen Ansatz bei der Einführung von KI eine weltweite Führungsrolle einnehmen. Jetzt ist es an der Zeit, zu handeln.
Erfahren Sie, wie ServiceNow Unternehmen dabei unterstützt, KI für sich arbeiten zu lassen.
1 IDC Market Presentation, „The Global Impact of Artificial Intelligence on the Economy and Jobs: AI will Steer 3.5% of GDP in 2030“, August 2024, Dokumentnummer US51057924