Eine KI-gestützte Stadt gestalten: Berichte aus der EMEA-Region
Städte wetteifern darum, KI in öffentlichen Diensten einzusetzen. Laut dem Bericht „KI-gestützte Städte der Zukunft“ von ServiceNow nutzen 56 % der untersuchten 250 Städte weltweit künstliche Intelligenz (KI), um ihre Initiativen voranzutreiben. Mit dieser Technologie lassen sich Herausforderungen der Urbanisierung bewältigen und reibungslose Dienstleistungen für die Bürger gewährleisten.
Unsere Studie kategorisiert Städte je nach ihrem KI-Reifegrad als Vorreiter, Fortgeschrittene oder Anfänger in Sachen KI. Die Ergebnisse zeigen, dass von den 103 untersuchten Städten in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) 19 % als führend, 55 % als fortgeschritten und 25 % als Anfänger eingestuft werden.
Sehen wir uns die Initiativen an, die zum Aufbau einer erfolgreichen KI-Stadt in EMEA beitragen.
Was macht eine Stadt zu einem KI-Vorreiter?
Die KI-Vorreiter unter den Städten in der EMEA-Region setzen KI-Lösungen in städtischen Dienstleistungen rasch um. Unsere Studie hat die drei wichtigsten Anwendungsfälle in verschiedenen Bereichen ermittelt:
- Behördliche Abläufe: 70 % aller Vorreiter nutzen KI, um große Datenmengen zu analysieren, Services zu optimieren und Dokumente zu digitalisieren.
- Leben, Gesundheit und Vertrauen: 65 % aller Vorreiter nutzen KI, um Chatbots zu personalisieren, Trends zu identifizieren und analysieren und gesundheitliche Risikofaktoren zu identifizieren.
- Sicherheit und Resilienz: 55 % aller Vorreiter nutzen KI, um Videoüberwachungskameras zu optimieren, Überwachungsaufzeichnungen zu analysieren und Straftaten zu prognostizieren.
In den Städten der EMEA-Region wird KI mit anderen wichtigen Technologien kombiniert, um neuartige Lösungen für städtische Herausforderungen zu schaffen. Unsere Studie ergab, dass alle Vorreiter im KI-Bereich in der Region mit IoT-Sensoren Umweltdaten wie Temperatur oder Passantenfrequenz erfassen. Die Mehrheit (95 %) nutzt neben KI auch Cloud- und Cybersicherheitstechnologien.
75 % der KI-Vorreiter in der EMEA-Region fühlen sich im Vergleich zu 42 % der KI-Anfänger bereit, städtische Herausforderungen wie den Klimawandel und die Kosten für neue Bauvorhaben zu bewältigen.
Europa: Planungsbedarf prognostizieren
Städte in Europa wetteifern darum, KI-Zentren zu werden, um Talente und Investitionen anzuziehen und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Tatsächlich sind 16 der 20 Städte in der EMEA-Region, die als KI-Vorreiter gelten, in Europa beheimatet. Behörden nutzen die Technologie, um Probleme im Zusammenhang mit der hohen Bevölkerungsdichte und der hohen Umweltverschmutzung in der Region vorherzusagen und zu mildern.
Im spanischen Murcia nutzen Vorreiter prädiktive Analytics, um Reparaturen der Infrastruktur zu planen. Dies trägt dazu bei, die Wahrscheinlichkeit kostspieliger Notfallwartungen zu reduzieren und die Nutzungsdauer von Assets zu verlängern.
So setzt der KI-Vorreiter Vilnius in Litauen Drohnen und KI ein, um den Zustand öffentlicher Räume zu bewerten und eine effiziente Wartung zu unterstützen.
Ein weiterer Vorreiter in Sachen KI ist Helsinki, wo die künstliche Intelligenz zur Analyse von Gesundheitsdaten der Bürger und zur Information der städtischen Gesundheitsdienste eingesetzt wird. Indem Lücken erkannt und Patienten entsprechend priorisiert werden, können Behörden helfen, die Behandlungsergebnisse zu verbessern.
Diese und andere Städte, die in Europa führend bei der KI-Einführung sind, werden in Zukunft eine Vorreiterrolle beim Einsatz von KI in der EMEA-Region einnehmen. Die Mehrheit (88 %) plant, KI in den nächsten drei Jahren aktiv einzusetzen – ein Anstieg von 52 % gegenüber heute.
Naher Osten: Bessere Bürger-Experiences
Städte im Nahen Osten beschleunigen ihre Modernisierungsbemühungen mit KI und nutzen ihre technologischen und wirtschaftlichen Kompetenzen. Derzeit nutzen 38 % der Städte im Nahen Osten künstliche Intelligenz – eine Zahl, die sich in den nächsten drei Jahren voraussichtlich auf 70 % verdoppeln wird.
Das in den Vereinigten Arabischen Emiraten liegende Dubai setzt KI zur Überwachung von Menschenmengen und zur Vorhersage von Straftaten ein. Die örtlichen Behörden nutzen die Daten des stadtweiten Kameranetzwerks, um Problembereiche zu identifizieren und Verbrechen zu verhindern, bevor sie begangen werden. Zusätzlich hat die Polizei von Dubai mit Robocop Dubai einen menschengroßen KI-Roboter eingeführt, der öffentliche Anfragen beantwortet und Incidents ohne oder mit nur geringem menschlichem Eingreifen protokolliert.
Über die Polizeiarbeit hinaus nutzt Dubai generative KI (Gen AI), um den Zugriff auf Informationen zu verbessern. Bürger können komplexe Anfragen an öffentliche Dienste wie die Straßen- und Verkehrsbehörde senden und erhalten vollständig automatisierte, personalisierte Antworten von Kundenservice-Chatbots, um die Problemlösung zu beschleunigen.
Die Hafenstadt Dammam in Saudi-Arabien steht an erster Stelle bei der Nutzung künstlicher Intelligenz für behördliche Abläufe. Die Stadtverwaltung analysiert Daten mithilfe von KI und nutzt die gewonnenen Einblicke für Serviceverbesserungen.
Afrika: Sicherheit fördern
Laut Statista wird sich die städtische Bevölkerung Afrikas bis 2050 auf 1,5 Milliarden verdreifachen. Diese Expansionsrate stellt die Infrastruktur vor Herausforderungen, da sie mit dieser Entwicklung nur schwer Schritt halten kann. Fortschrittliche Verantwortliche nutzen künstliche Intelligenz, um Entwicklungsherausforderungen zu bewältigen und die städtischen Dienstleistungen resilienter zu gestalten.
In Nairobi, Kenia, verbringen laut URBANnext Lexicon fast 15 % der Bevölkerung durchschnittlich vier Stunden auf dem Weg zur Arbeit. Zur Minimierung von Verkehrsstaus nutzt die Stadt ein KI-gestütztes Verkehrsmanagementsystem, um Verkehrssignale basierend auf Daten von Kameras, Sensoren und GPS in Fahrzeugen dynamisch zu koordinieren.
Das südafrikanische Kapstadt nutzt KI, um das Wassermanagement zu optimieren. Seit der schweren Dürre zwischen 2015 und 2018 praktiziert die Stadt Wassereinsparungstechniken auf der Grundlage intelligenter Messverfahren und Datenanalysen. Mithilfe von KI können die zuständigen Behörden Klimamodelle zuverlässiger analysieren, die Wasserverfügbarkeit vorhersagen und die Verteilung in der Stadt verbessern.
In Lusaka, Sambia, wird die Stadtplanung mithilfe der künstlichen Intelligenz verbessert. Stadtplaner erstellen detaillierte digitale Karten der Stadt, um Verkehrs- und Flächennutzungspläne zu entwickeln, Landbesitz und -bewirtschaftung zu verwalten und Volkszählungsdaten für eine bessere Ressourcenzuteilung zu integrieren.
In den nächsten drei Jahren wollen afrikanische Städte den Einsatz von generativer KI von 8 % auf 36 % steigern, angetrieben durch Investitionen von Technologie-Startups und multilateralen Organisationen wie der Weltbank.
In Metropolen weltweit wird der Einsatz von KI die öffentlichen Dienste entlasten und zur Lösung örtlicher Herausforderungen beitragen.
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