Was uns das Cloud-Zeitalter über die GenKI-Einführung lehren kann
Generative KI (GenKI) hat in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen, wodurch Wirtschaftsführer nun einer riesigen Technologieveränderung gegenüberstehen. Wir möchten alle wissen, wie Veränderungen wie diese uns beeinflussen und was unsere nächsten Schritte sein sollten. Glücklicherweise sind wir nicht das erste Mal in einer solchen Position.
Als Cloud-Computing Mitte der 2000er erstmals auf den Markt kam, waren die Reaktionen zurückhaltend und eher ängstlich. Heute gibt es kaum Wirtschaftsführer, die sich nicht auf Cloud-Computing verlassen. Mit der fortschreitenden Verbreitung von GenKI bieten die Parallelen zwischen der Einführung von Cloud-Computing und GenKI wichtige Schlussfolgerungen.
1. GenKI als betriebliche Investition
Ähnlich wie die Cloud kann GenKI jedes Unternehmen beeinflussen. Die Technologie kann von jedem genutzt werden – ob weltweit agierende Großunternehmen oder unabhängige Kleinbetriebe. McKinsey schätzt, dass GenKI den Einfluss der KI als Ganzes um 15–40 % steigern und jährlich bis zu 4,4 Billionen US-Dollar zusätzlich einbringen wird.
Das Cloud-Zeitalter ermöglichte es Unternehmen, sich weg von budgetintensiven Projekten und hin zu nachhaltigeren betrieblichen Investitionen zu bewegen. GenKI soll diesen Trend weiterführen und einen ähnlichen Wechsel von CapEx zu OpEx ermöglichen, von dem alle möglichen Unternehmensarten profitieren.
Es besteht also Potenzial, GenKI zum Geschäftsnutzen einzusetzen – und zwar unabhängig von der Organisationsstruktur. Diejenigen, die diesen praktischen Technologieansatz nutzen, werden die Vorteile maximierter Produktivität, effizienter Arbeitsweisen und geringerer Betriebskosten schon bald spüren können.
2. GenKI erfordert Sicherheits- und Datenmanagement
GenKI benötigt massenhaft Daten, um erfolgreich arbeiten zu können. Die Unternehmen befinden sich noch in den Anfangsstadien und müssen erst herausfinden, welche Sicherheitsprobleme das Einspeisen von Daten in die KI mit sich bringt.
Zu Beginn der Cloud-Einführung hatten viele Unternehmen dieselben Sorgen. Die Wirtschaftsführer mussten sich überlegen, wie sie Unternehmen davon überzeugen, dass die Cloud zuverlässig genug ist, um sie mit großen Datenmengen zu versorgen. Außerdem mussten sie entscheiden, welche Partner für maximale Sicherheit sorgen können. Daraus resultierte zunächst Unsicherheit oder Zwiespältigkeit – genau wie heute angesichts GenKI.
Das sichere Navigieren datengestützter Lösungen ist nicht ohne Risiko. Der Stellenwert von Daten hat an Bedeutung gewonnen, da Kunden immer mehr bewusst wird, wie die Unternehmen ihre Daten verwalten und verwenden.
Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2022 sind 70 % der EU-Kunden besorgt darüber, dass Unternehmen ihre persönlichen Daten möglicherweise zweckentfremden. Ähnliche Ergebnisse von ServiceNow und Opinium bestätigen dies: Datensicherheit hat oberste Priorität für Kunden im EMEA-Raum und beeinflusst, mit welchen Unternehmen sie interagieren.
Wenn wir die Komplexität der GenKI-Einführung entwirren, erinnern uns die Lehren aus dem Cloud-Zeitalter daran, die Verwaltung und Sicherheit von Daten zu priorisieren. Es geht darum, die immensen Chancen zu nutzen und sich gleichzeitig der hohen Risiken für Unternehmen bewusst zu sein, die falsche Entscheidungen treffen.
3. Eine GenKI-Strategie für alle? Nein!
Der Geschäftsnutzen der KI besteht für alle möglichen Unternehmensarten – vorausgesetzt sie tätigen die passenden Investitionen. Frühzeitige Anwender von GenKI müssen einen Aufpreis für die Einstellung von Personen zahlen, die Erfahrung mit dieser Technologie haben – Datenwissenschaftler, Analysten oder Techniker.
Laut Forschungen der Oxford University gibt es seit 2015 auf dem globalen Arbeitsmarkt einen fünffachen Anstieg der Nachfrage nach KI-gestützten Kompetenzen. Die Schlussfolgerung für Unternehmen ist einfach: Wenn sie den Datenlebenszyklus oder die Regulierungen rund um KI nicht verstehen, müssen sie Personen einstellen, die es tun.
Unternehmen, die sich noch scheuen, GenKI frühzeitig anzuwenden, sollten noch damit warten und von den Erfahrungen der Vorreiter lernen. Sobald diese frühzeitigen Anwender die nötigen Investitionen getätigt haben, wird es bald eine allgemein anerkannte Art und Weise für die Verwaltung von Daten in großen Sprachmodellen geben.
4. GenKI als langfristiger Mehrwer
Jede transformative Technologie, ob Cloud, GenKI oder andere, folgt einem gängigen Muster. Es ist wie eine Art Hype-Zyklus: freudige Erwartung, frühzeitige Anwendung, ein verhaltener Mittelteil und gegen Ende ziehen diejenigen nach, die zu Beginn vorsichtiger waren.
GenKI steht noch am Anfang dieses Zyklus. Forschungen von Dell zeigen, dass nur 44 % der Unternehmen in den Anfängen oder fortgeschrittenen Stadien der GenKI-Einführung stecken. Das heißt, dass die meisten noch keine wirklichen Fortschritte gemacht haben.
Es gibt auch viele falsche Informationen zu diesem Thema. Hier können wir eine weitere Parallele ziehen: Als die Cloud an Fahrt aufnahm, dachten viele Wirtschaftsführer, dass sie weniger kosteneffizient, unsicherer und unzuverlässiger sei als eine traditionelle IT-Infrastruktur.
Der einzig wahre Weg, dieses Problem zu lösen und alle Stadien des GenKI-Zyklus zu durchlaufen, besteht darin, es auf natürliche Weise geschehen zu lassen. So langsam können wir sehen, was die praktische Anwendung von GenKI für Unternehmen bedeutet. Neue Anwendungsfälle umfassen:
- Ideen entwickeln – GenKI löst Schreibblockaden und hilft beim Brainstorming für neue Ideen im Unternehmen
- Bewerten, sortieren, empfehlen – GenKI fasst große Datenmengen oder lange Berichte/Journale zusammen, sortiert die Informationen nach Relevanz und spricht Empfehlungen auf Grundlage dieser Daten aus
- Inhalte erstellen – GenKI erstellt E-Mails, Beiträge in den sozialen Medien und wöchentliche Zusammenfassungen oder antwortet auf IT-Ticketerstellungsanfragen
Die Einführung von GenKI ist eine Journey. ServiceNow empfiehlt Unternehmen, in ihrem Tempo zu arbeiten und zunächst die Grundlage von KI und Automatisierung zu optimieren.
Die ausgereiften Fähigkeiten von GenKI – prädiktive Intelligenz, statistische Analysen, Verständnis natürlicher Sprache, um nur einige zu nennen – sind bahnbrechend. Es ist wichtig, genau herauszuarbeiten, wie Technologie einen Anwendungsfall in Ihrem Unternehmen lösen kann und wie Sie dann fortfahren.
Erfahren Sie mehr darüber, wie ServiceNow Ihrem Unternehmen dabei helfen kann, GenKI für sich arbeiten zu lassen.