Ransomware ist eine Kategorie schädlicher Software, die den Zugriff auf die Daten des Opfers blockiert oder mit der Veröffentlichung sensibler Informationen droht, falls die Forderungen des Angreifers nicht erfüllt werden. Ransomware verschlüsselt Computerdateien. Die Benutzer sind gezwungen, entweder das angeforderte Lösegeld zu zahlen oder die Folgen zu riskieren.
Mit zunehmender Interaktion mit digitalen Systemen und zunehmender Abhängigkeit von diesen wächst auch der Wert unserer sensiblen Daten. Während einige Cyberkriminelle eher daran interessiert sind, Ihre Daten heimlich zu stehlen, um sie zu verkaufen oder für sich selbst zu nutzen, haben es andere darauf abgesehen, Sie damit zu erpressen. Wenn ein externer Bedrohungsakteur die Kontrolle über Ihr System, Ihre Daten oder Ihre Anwendungen übernimmt und dann Lösegeld fordert, damit Sie wieder darauf zugreifen können, wird dies als Ransomware-Angriff bezeichnet.
Leider ist diese Art von Cyberkriminalität nur allzu häufig. Allein im Jahr 2020 erhielt das Internet Crime Complaint Center des FBI fast 2.500 Berichte über Ransomware-Angriffe. Die bereinigten Verlusten belaufen sich auf über 29,1 Millionen US-Dollar. Und das Risiko wächst weiter, denn die Zahl der internationalen Berichte über Ransomware sind von 2019 bis 2020 um mehr als 700 % gestiegen. Als Antwort auf diese wachsende Gefahr für amerikanische Bürger, Unternehmen und Regierungsbehörden veröffentlichte Präsident Biden im Mai 2021 die Executive Order „Improving the Nation’s Cybersecurity“. Dieses Dekret enthält Details, staatliche Richtlinien und Best Practices für einen besseren Schutz vor den Gefahren von Ransomware.
Obwohl Ransomware als eine der größten Bedrohungen der Cybersicherheit im Internetzeitalter gilt, liegen ihre Ursprünge eigentlich vor der Einführung des öffentlich zugänglichen Internets. Ransomware hat eine komplexe Geschichte und hat sich parallel zur Informationstechnologie weiterentwickelt.
Die folgenden wichtigsten Ereignisse haben dazu beigetragen, dass sich Ransomware zu einer immer größeren Gefahr entwickelt hat:
- 1989 AIDS-Trojaner
Der AIDS-Trojaner, auch bekannt als PC Cyborg-Virus, ist eine der ersten Instanzen von Ransomware. Er wurde über Disketten verteilt und verlangte, dass ein Lösegeld an eine Poststelle in Panama geschickt wurde, um den infizierten Computer zu entsperren. - 2005 Gpcode
Mit Gpcode begann eine neue Welle von Ransomware-Angriffen. Diese Schadsoftware verwendete starke Verschlüsselungsalgorithmen und verlangte ein Lösegeld im Austausch für einen Entschlüsselungsschlüssel. Gpcode zeigte, dass Ransomware zu einem ernsthaften Problem werden konnte. - 2013 CryptoLocker
CryptoLocker hat die Geschichte der Ransomware revolutioniert. Diese Malware nutzte eine starke asymmetrische Verschlüsselung, die eine Dateiwiederherstellung nahezu unmöglich machte, ohne das Lösegeld zu zahlen. Die Cyberkriminelle verlangten Zahlungen in Bitcoin, was die Nachverfolgung erschwerte. - 2016 Locky und Cerber
Ransomware-Kampagnen wie Locky und Cerber nutzten ausgeklügelte Verteilungsmethoden wie schädliche E-Mail-Anhänge und Exploit-Kits, um eine große Anzahl von Geräten weltweit zu infizieren. Sie machten deutlich, dass Ransomware-Angriffen finanziell motiviert waren. - 2017 WannaCry
Die Ransomware-Attacken mit WannaCry betrafen Hunderttausende von Computern in über 150 Ländern. Dabei wurde eine Schwachstelle von Microsoft Windows ausgenutzt. WannaCry zeigte das Potenzial für groß angelegte, globale Ransomware-Angriffe auf. - 2018 Ryuk
Die Ransomware Ryuk wurde zu einer großen Bedrohung für Unternehmen. Sie wurde oft nach einem ersten Befall mit anderer Malware wie TrickBot eingeschleust. Ryuk demonstrierte die Beteiligung organisierter Cyberkriminalitätsgruppen an Ransomware-Angriffen. - 2019 Maze und Ransomware-as-a-Service (RaaS)
Die Ransomware Maze war berüchtigt für ihre Taktik der „doppelten Erpressung“. Dabei verschlüsselten die Cyberkriminelle die Daten nicht nur, sondern drohten auch, sie öffentlich zu machen, wenn das Lösegeld nicht gezahlt würde. RaaS-Modelle ermöglichten es auch weniger erfahrenen Angreifern, Ransomware-Kampagnen zu starten, indem sie die Services qualifizierter Krimineller anheuerten. - 2021 Colonial Pipeline und JBS
Aufsehen erregende Ransomware-Angriffe auf kritische Infrastrukturen wie die Colonial Pipeline und die fleischverarbeitenden Betriebe von JBS haben das Risiko von schwerwiegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen durch Ransomware-Incidents aufgezeigt. - Seit 2022: Moderne Ransomware
Ransomware von heute ist in puncto Verschlüsselung ausgeklügelter und zielt stärker auf bestimmte Branchen ab. Am besorgniserregendsten ist vielleicht die Tatsache, dass moderne Ransomware allmählich auch KI-Technologien einsetzt, um intelligente, durch maschinelles Lernen (ML) verbesserte Angriffe zu entwickeln. Damit ist sie in der Lage, die wertvollsten Ziele zu identifizieren und gezielte Angriffe zu starten, um die üblichen Abwehrmechanismen zu umgehen.
Leider ist es nicht immer einfach, Ihr Unternehmen vor der wachsenden Bedrohung durch Ransomware zu schützen. Ransomware-Angriffe werden immer raffinierter und zielen nicht nur auf oberflächliche Daten ab. Stattdessen ist die neue Ransomware so konzipiert, dass sie Sicherungsdaten abfängt und sogar die Kontrolle über Verwaltungsfunktionen auf höchster Ebene übernimmt. Diese Angriffe werden oft als eine einzelne Komponente in einer größeren Strategie eingesetzt, um kritische Systeme zu zerstören.
Auch die Angreifer selbst werden immer raffinierter. Anstatt einzelner Cyberkrimineller, die mit ihren eigenen begrenzten Ressourcen operieren, gehören zu den heutigen Bedrohungen organisierte und gut finanzierte Gruppen, von Unternehmen unterstützte Industriespionageteams und sogar feindliche ausländische Regierungen.
Angesichts der Allgegenwärtigkeit und Vielfältigkeit dieser Cyberangriffe besteht für Unternehmen auf der ganzen Welt die akute Gefahr, Opfer dieser digitalen Erpressungsmethoden zu werden.
Wie jede schädliche Software kann Ransomware auf verschiedene Weise in Ihr Netzwerk eindringen, z. B. über einen Spam-E-Mail-Anhang, mit gestohlenen Anmeldeinformationen, über einen ungesicherten Internetlink, über eine kompromittierte Website oder sogar versteckt als Teil eines herunterladbaren Softwarepakets. Einige Arten von Ransomware verwenden integrierte Social-Engineering-Tools, um Sie dazu zu bringen, ihnen Administratorzugriff zu gewähren, während andere versuchen, Berechtigungen vollständig zu umgehen, indem sie vorhandene Sicherheitsschwächen ausnutzen.
Sobald sich die Software in Ihrem Netzwerk befindet, wird sie installiert und führt im Hintergrund eine Reihe von Befehlen aus. Dazu gehört häufig die Unterwanderung wichtiger Administratorkonten, die Systeme wie Sicherung, Active Directory (AD) Domain Name System (DNS) und Speicher-Adminkonsolen kontrollieren. Die Malware greift dann die Sicherungs-Administrationskonsole an und ermöglicht es dem Angreifer, Sicherungsaufträge zu deaktivieren oder zu modifizieren, Aufbewahrungsrichtlinien zu ändern und sensible Daten ausfindig zu machen, die möglicherweise für einen Angriff in Frage kommen.
In der Regel beginnt die Malware an diesem Punkt, einige oder alle Ihrer Dateien zu verschlüsseln. Sobald die Malware diese Dateien blockiert hat, sodass Sie nicht mehr darauf zugreifen können, offenbart sie sich. Sie erhalten die Nachricht, dass Sie Ihre Daten wiederbekommen, wenn Sie Lösegeld zahlen, und welche Anforderungen Sie erfüllen müssen. Bei anderen Arten von Malware (oft als Leakware bezeichnet) kann der Angreifer drohen, bestimmte Arten sensibler Daten öffentlich zugänglich zu machen, wenn das Lösegeld nicht gezahlt wird. In vielen Fällen werden die Daten nicht nur verschlüsselt, sondern auch kopiert und gestohlen, um sie für zukünftige kriminelle Aktivitäten zu nutzen.
Ransomware gibt es in verschiedenen Formen, jede mit ihren eigenen Methoden und Zielen. Das Verständnis dieser verschiedenen Arten von Ransomware ist entscheidend für den Aufbau eines effektiven Cybersicherheits-Ökosystems. Im Folgenden finden Sie einige gängige Typen:
Verschlüsselnde Ransomware ist die heute am häufigsten anzutreffende Art von Ransomware. Sie hat ihren Namen von ihrer Fähigkeit, die Dateien des Opfers zu verschlüsseln oder sogar den Zugriff auf das gesamte System zu blockieren. Das Opfer wird dann aufgefordert, ein Lösegeld für den Entschlüsselungsschlüssel zu zahlen. Was diese Form von Ransomware so effektiv macht, ist, dass viele Unternehmen den Angreifern entgegenkommen, da sie dies als die direkteste und unkomplizierteste Lösung ansehen. Sobald ein Opfer jedoch den Forderungen nachgibt, kann es sein, dass der Angreifer den Entschlüsselungsschlüssel einfach nicht bereitstellt und stattdessen mehr Geld verlangt. Beispiele für verschlüsselnde Ransomware sind CryptoLocker und Ryuk.
Scareware ist weniger gefährlich als verschlüsselnde Ransomware, aber potenziell genauso beunruhigend. Scareware verschlüsselt keine Dateien, sondern verwendet stattdessen eine Schocktaktik, um sein Opfer zu täuschen. Diese Form von Ransomware zeigt gefälschte Warnungen oder Popup-Meldungen in infizierten Systemen an und behauptet oft, dass der Computer des Opfers mit Malware infiziert ist oder dass illegale Inhalte gefunden wurden. Die Benutzer werden dazu aufgefordert, für eine vermeintliche Sicherheitslösung zu bezahlen oder andere unsichere Aktionen durchzuführen.
Beispiele hierfür sind gefälschte Anzeigen, Popups oder nicht autorisierte Änderungen im Browser des Opfers.
Screenlocker sind eine Art Ransomware, die Benutzer von ihren Geräten oder Betriebssystemen aussperrt und eine Lösegeldforderung auf dem Bildschirm anzeigt. Die Opfer können erst dann wieder auf ihren Desktop oder ihre Dateien zugreifen, wenn das Lösegeld bezahlt wurde. Diese Angriffe sind auf mobilen Geräten häufiger. Anstatt die Daten des Opfers zu verschlüsseln, überschreiben Screenlocker das Betriebssystem, um zu verhindern, dass autorisierte Benutzer auf ihre Daten zugreifen.
Zu den Beispielen für Screenlocker gehören Ransomware mit Polizei- oder FBI-Motiven, die sich als Strafverfolgungsbehörden ausgeben, die Opfer illegaler Aktivitäten beschuldigen und sie auffordern, eine Geldstrafe zu zahlen, damit ihr System entsperrt wird.
Während Ransomware-Angriffe im Allgemeinen in die oben genannten Kategorien fallen, gibt es innerhalb dieser Kategorien eine Reihe spezifischer Ransomware-Varianten, die jeweils ihre eigenen Merkmale und ihren eigenen Modus Operandi haben. Diese Varianten entwickeln sich ständig weiter, sodass es für Einzelpersonen und Unternehmen entscheidend ist, über die neuesten Bedrohungen informiert zu sein.
Zu den wichtigsten Varianten gehören:
Ryuk ist dafür bekannt, dass sie gezielt hochrangige Ziele angreift, darunter Unternehmen, Gesundheitsorganisationen und Behörden. Häufig folgt dies nach einer anfänglichen Infektion mit anderer Malware (z. B. TrickBot). Ryuk verschlüsselt Dateien und fordert hohe Lösegeldsummen, meist in Kryptowährung.
Wie bereits erwähnt, gehörte Maze zu den ersten Ransomware-Typen, die doppelte Erpressung anwandten. Sie sperrte Benutzer aus und drohte mit der Veröffentlichung sensibler Daten, wenn das Lösegeld nicht gezahlt würde. Diese Variante wurde bekannt für ihre Raffinesse und ihre Effektivität bei der Verschlüsselung von Dateien und Systemen großer Unternehmen.
REvil, auch bekannt als Sodinokibi, ist berühmt für sein Ransomware-as-a-Service (RaaS)-Modell. Dadurch können andere Cyberkriminelle diese Ransomware gegen einen Anteil am Gewinn nutzen. Sie zielt häufig auf Unternehmen ab und führt vor der Verschlüsselung einen umfangreichen Datendiebstahl durch.
Lockbit ist eine weitere Ransomware-Variante, die das RaaS-Modell verwendet, Dateien verschlüsselt und Lösegeld für die Entschlüsselung verlangt. Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit dieser Variante, große Datenmengen schnell und unternehmensweit zu verschlüsseln, um ihre Mission zu erfüllen, bevor sie erkannt wird. Lockbit wird oft durch Phishing-E-Mails und anfällige RDP-Verbindungen (Remote Desktop Protocol) verbreitet.
DearCry ist eine relativ neuere Ransomware-Variante, die 2021 Aufmerksamkeit gewann. Sie zielt in erster Linie auf Microsoft Exchange-Server und Windows-Systeme ab, verschlüsselt Dateien und fordert Lösegeld von den autorisierten Benutzern.
Wie bereits erwähnt, nimmt die Verwendung von Ransomware bei Cyberangriffen zu. Diese explosionsartige Eskalation kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden:
Die Zeiten, in denen Cyberkriminelle über das technische Verständnis verfügen mussten, um ihre eigenen Malware-Programme zu entwickeln, sind längst vorbei. Heutzutage werden auf Online-Marktplätzen für Ransomware Malware-Kits, Programme und Stämme gehandelt, so dass jeder potenzielle Kriminelle leicht an die Ressourcen herankommt, die er braucht, um loszulegen.
Ransomware-Autoren waren früher in Bezug auf die Plattform, auf die sie abzielten, eingeschränkt. Für jede zusätzliche Plattform mussten spezielle Ransomware-Versionen entwickelt werden. Generische Interpreter (Programme, die in der Lage sind, Code schnell von einer Programmiersprache in eine andere zu übersetzen) machen es heutzutage möglich, dass Ransomware auf einer Vielzahl von Plattformen zuverlässig funktioniert.
Neue Techniken machen es nicht nur einfacher, Malware in Systeme zu schleusen, sie ermöglichen es auch, mehr Schaden anzurichten, sobald sie sich im System befinden. Moderne Ransomware-Programme können beispielsweise die gesamte Festplatte blockieren, anstatt nur einzelne Dateien zu verschlüsseln, wodurch der rechtmäßige Benutzer effektiv vollständig aus dem System ausgeschlossen wird.
Leider gibt es keinen einzigen Ansatz für die Netzwerksicherheit, der Ihr Unternehmen vollständig vor allen Arten von Ransomware-Angriffen schützt. Effektive Anti-Ransomware-Strategien beinhalten stattdessen die vollständige Berücksichtigung der vorhandenen IT-Infrastruktur und aller inhärenten Schwächen, die Einrichtung solider Sicherungs- und Authentifizierungsverfahren und die Förderung eines kulturellen Wandels innerhalb Ihres Unternehmens hin zu einem höheren Sicherheitsbewusstsein.
Für den Anfang sollten Sie die folgenden Schritte in Betracht ziehen:
Eliminieren Sie einfache Netzwerkfreigabeprotokolle bei der Datensicherung und implementieren Sie starke Sicherheitsfunktionen, um Sicherungsdaten und Administrationskonsolen vor Angriffen zu schützen. So stellen Sie sicher, dass unversehrte Datenkopien verfügbar sind, wenn Sie sie brauchen.
Wenn neue Malware erkannt wird, aktualisieren Hersteller von Sicherheitssoftware und andere Anbieter ihre Produkte und Systeme, um diese neuen Bedrohungen abzuwehren. Leider vernachlässigen Unternehmen es manchmal, die neuesten Sicherheitspatches zu installieren, sodass sie sich anfällig für bekannte Bedrohungen machen. Prüfen Sie regelmäßig auf neue Updates, und installieren Sie sie, sobald sie verfügbar sind.
Erstellen und verteilen Sie Internet-Richtlinien im gesamten Unternehmen, in denen Best Practices und Sicherheitsmaßnahmen aufgeführt sind, die Mitarbeiter befolgen müssen, wenn sie online sind. Erlauben Sie beispielsweise Mitarbeitern niemals, über ein öffentliches WLAN Geschäfte zu tätigen oder auf sensible Systeme zuzugreifen. Schulen Sie alle relevanten Mitarbeiter in diesen Richtlinien, und erstellen Sie Reaktionspläne, die sie befolgen können, wenn sie schädlicher Software ausgesetzt sind.
Schützen Sie Administratorkonten vor unbefugtem Zugriff und führen Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung (oder mehr) ein. Konfigurieren Sie Konten so, dass sie standardmäßig nur über die minimal erforderlichen Systemberechtigungen verfügen.
Integrieren Sie die Ransomware-Wiederherstellung in Ihre allgemeine Notfallwiederherstellungs-Strategie. Richten Sie eine isolierte Wiederherstellungsumgebung (Isolated Recovery Environment, IRE) ein – ein separates, abgeschottetes Rechenzentrum, in dem Datenkopien sicher vor dem externen Zugriff aufbewahrt werden können. Schließen Sie die IRE in alle Notfallwiederherstellungs-Tests ein.
Wissen und Sensibilisierung gehören zu den wirksamsten Waffen in Ihrem Arsenal zur Abwehr von Ransomware. Halten Sie sich auf dem Laufenden, indem Sie Sicherheitsexperten und Experten in sozialen Medien folgen, regelmäßig Risikoberatungs-Feeds und Ratgeberseiten lesen und über relevante Nachrichten informiert bleiben.
Entwickeln Sie einen umfassenden Ransomware-Reaktionsplan, der die Schritte festlegt, die im Falle eines Angriffs zu ergreifen sind. Dieser Plan sollte Verfahren zur Identifizierung und Isolierung infizierter Systeme, zur Kontaktaufnahme mit den Strafverfolgungsbehörden, zur Benachrichtigung betroffener Parteien und zur Einleitung von Wiederherstellungsprozessen enthalten. Ein klar definierter Plan kann Chaos und Ausfallzeiten im Zusammenhang mit Ransomware-Incidents erheblich reduzieren.
Sichern Sie regelmäßig alle wichtigen Daten und Systeme. Sorgen Sie dafür, dass Sicherungskopien sicher und offline gelagert werden, um zu verhindern, dass sie von Ransomware verschlüsselt oder löscht werden kann. Testen Sie die Integrität von Sicherungen regelmäßig, um ihre Zuverlässigkeit im Falle eines Datenverlusts zu gewährleisten. Eine solide Sicherungsstrategie kann Ihnen die Wiederherstellung von Daten ermöglichen, ohne dass sie Lösegeld zahlen müssen.
Führen Sie umfassende Schulungen zur Cybersicherheit für alle Mitarbeiter durch, und betonen Sie die Bedeutung der Datensicherheit. Zeigen Sie ihnen, wie sie Phishing-Versuche, verdächtige Links und E-Mail-Anhänge erkennen. Setzen Sie starke Passwörter und die Verwendung von Multifaktor-Authentifizierung durch. Die Mitarbeiter sollten ihre Rolle bei der Verhinderung von Ransomware-Angriffen verstehen und wissen, wie sie verdächtige Aktivitäten umgehend melden können. Kontinuierliche Mitarbeiterschulungen sind eine wichtige Komponente einer leistungsstarken Anti-Ransomware-Verteidigung.
Sollten Sie Opfer eines Ransomware-Angriffs werden, dürfen Sie den Forderungen der Kriminellen nicht nachgeben. Dadurch werden Sie und Ihr Unternehmen nur als willige Opfer identifiziert und die Kriminellen ermutigt, Sie weiterhin ins Visier zu nehmen. In den meisten Fällen erhalten Unternehmen, die dafür bezahlen, dass sie ihre Daten oder Dateien zurückerhalten, sowieso nie einen funktionierenden Verschlüsselungsschlüssel. Stattdessen erhöhen die Angreifer einfach weiter ihre Forderungen, bis das angegriffene Unternehmen nicht mehr zahlt. Darüber hinaus würden Sie durch die Bezahlung der Erpresser deren kriminellen Aktivitäten finanzieren, durch die weitere Organisationen oder Einzelpersonen geschädigt werden.
Wenn Sie feststellen, dass Sie von Ransomware betroffen sind, sollten Sie schnell handeln und die nachstehenden Schritte befolgen:
Ransomware gelangt in ein Netzwerk, indem sie ein einzelnes Gerät oder System infiziert, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass es an diesem einzigen Ort bleibt. Ransomware kann sich leicht über Ihr Netzwerk verbreiten. Daher müssen Sie bei der Entdeckung von Ransomware zuerst das infizierte System trennen und vom Rest des Netzwerks isolieren. Wenn Sie dies schnell genug tun können, besteht die geringe Chance, dass Sie die Malware an einem einzigen Ort eindämmen können, was den Rest Ihrer Arbeit erheblich erleichtert.
Ähnlich wie Feuerwehrleute Gestrüpp und Bäume aus dem Weg eines wütenden Waldbrandes räumen, sollten Sie als Nächstes Maßnahmen ergreifen, um eine mögliche Ausbreitung der Ransomware zu verhindern, indem Sie alle anderen Systeme, die betroffen sein können, abschalten und isolieren. Dies sollte alle Geräte einschließen, die sich ungewöhnlich zu verhalten scheinen, auch solche, die möglicherweise nicht lokal betrieben werden. Verhindern Sie die Ausbreitung weiter, indem Sie alle drahtlosen Verbindungsoptionen ausschalten.
Nachdem die verdächtigen Dateien vom Netzwerk isoliert wurden, müssen Sie nun das Ausmaß des Schadens abschätzen. Ermitteln Sie, welche Systeme tatsächlich betroffen sind, indem Sie nach kürzlich verschlüsselten Dateien suchen (oft mit seltsamen Erweiterungsnamen). Sehen Sie sich die verschlüsselten Freigaben in jedem Gerät genau an. Wenn eines über mehr Freigaben als die anderen verfügt, kann dieses der ursprüngliche Eintrittspunkt der Ransomware in Ihr Netzwerk sein. Schalten Sie diese Systeme und Geräte aus, und erstellen Sie eine vollständige Liste aller möglicherweise betroffenen Geräte (einschließlich externer Festplatten, Netzwerkspeichergeräte, cloudbasierte Systeme, Desktops, Laptops, Mobilgeräte und allen anderen, die Ransomware ausführen oder verbreiten können).
Wie bereits erwähnt, kann die Überprüfung der betroffenen Geräte auf eine hohe Anzahl von Verschlüsselungsfreigaben Ihnen dabei helfen, den „Patient Zero“ zu finden. Andere Methoden, um die Quelle der Ransomware zu finden, umfassen die Überprüfung auf Antiviren-Warnungen, die der Infektion direkt vorausgehen, und die Überprüfung verdächtiger Benutzeraktionen (z. B. Klicken auf einen unbekannten Link oder Öffnen einer Spam-E-Mail). Sobald Sie die Quelle gefunden haben, wird die Problembehebung viel einfacher.
Die effektive Abwehr eines Ransomware-Angriffs hängt oft von Ihrer Fähigkeit ab, genau zu erkennen, mit welcher Art von Ransomware Sie es zu tun haben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ransomware zu identifizieren. Anhand der Meldung, die Sie bei dem Angriff erhalten haben (die Lösegeldnachricht zum Entsperren Ihrer Dateien), können Sie die Ransomware direkt identifizieren. Möglicherweise können Sie auch nach der E-Mail-Adresse suchen, die mit der Nachricht verknüpft ist, um herauszufinden, welche Ransomware dieser Bedrohungsakteur verwendet und welche nächsten Schritte andere Organisationen nach einer Infektion unternommen haben. Schließlich gibt es im Internet Websites und Tools, die bei der Identifizierung von Ransomware-Typen helfen. Informieren Sie sich jedoch gründlich über Ihre Optionen, bevor Sie sich für eine entscheiden, denn Sie wollen ja kein unseriöses Tool herunterladen, das nur noch mehr Malware in Ihr bereits geplagtes System einschleust.
Sobald Sie die Ransomware in den Griff bekommen haben, ist es nun Ihre Aufgabe, die Strafverfolgungsbehörden zu kontaktieren. In vielen Fällen geht dies über eine einfaches Protokollaufnahme hinaus. Gemäß bestimmter Datenschutzgesetze müssen Sie möglicherweise innerhalb eines vorab festgelegten Zeitraums einen Bericht über alle Datenschutzverletzungen in Ihrem Unternehmen einreichen. Andernfalls drohen Bußgelder oder andere Strafen. Doch selbst wenn Sie nicht gesetzlich verpflichtet sind, die Strafverfolgungsbehörden zu kontaktieren, sollte dies oberste Priorität haben. Zum einen haben die Behörden zur Bekämpfung der Cyberkriminalität wahrscheinlich Zugang zu besseren Befugnissen, Ressourcen und Erfahrungen bei der Lösung dieser Art von Problemen und können Ihrem Unternehmen helfen, schneller zum Regelbetrieb zurückzukehren.
Nachdem die Ursache beseitigt wurde, ist es nun an der Zeit, Ihre Systeme zu reparieren. Idealerweise sollten Sie, wenn Sie über unbeschädigte Sicherungsdaten verfügen, in der Lage sein, Ihre Systeme ohne allzu große Probleme wiederherzustellen. Überprüfen Sie nochmals, ob alle Ihre Geräte frei von Ransomware und anderen Arten von Malware sind, und stellen Sie dann Ihre Daten wieder her. Denken Sie daran, dass moderne Ransomware-Angriffe häufig auf Datensicherungen abzielen. Daher müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Daten sauber sind, bevor Sie sie wiederherstellen.
Wenn Ihnen keine Datensicherung zur Verfügung steht oder die Daten ebenfalls beschädigt wurden, ist die nächstbeste Option, eine Entschlüsselungslösung zu finden. Wie bereits erwähnt, können Sie möglicherweise mit etwas Recherche online einen Entschlüsselungsschlüssel finden, mit dem Sie den Zugriff und die Kontrolle wiederherstellen können.
Nach einem Ransomware-Angriff liegt es in Ihrer Verantwortung, mit Ihren Kunden über den Vorfall zu kommunizieren. Transparenz ist wichtig, um das Vertrauen zu erhalten. Wenn Sie es versäumen, Ihre Kunden auf dem Laufenden zu halten, wird dieses Vertrauen schnell verloren gehen. Wenden Sie sich an die Personen, die Ihr Unternehmen unterstützen, und informieren Sie sie über die Situation, die Maßnahmen, die Sie zur Behebung des Problems ergreifen, sowie die möglichen Auswirkungen auf ihre Daten oder Services. Die Bereitstellung zeitnaher und genauer Informationen kann dazu beitragen, den Reputationsschaden zu mindern, der häufig mit solchen Incidents einhergeht.
Ein Ransomware-Angriff kann zwar störend sein, aber es ist wichtig, dass Sie sich darum bemühen, Ihren Geschäftsbetrieb während des Wiederherstellungsprozesses aufrechtzuerhalten. Implementieren Sie Geschäftskontinuitätsplane, um sicherzustellen, dass wichtige Funktionen weiterhin verfügbar sind. Dazu kann es gehören, Aufgaben in nicht betroffene Bereiche zu verlagern oder den Betrieb vorübergehend umzustellen, um Ausfallzeiten zu minimieren. Die Aufrechterhaltung der Geschäftskontinuität kann die mit Ransomware-Incidents verbundenen finanziellen Verluste verringern und Kunden und Stakeholdern gegenüber Resilienz demonstrieren.
Ganz gleich, ob Sie Ihre Geräte wiederherstellen, eine Entschlüsselungslösung finden oder einfach akzeptieren, dass Ihre sensiblen Daten für immer verloren sind, Ihr letzter Schritt ist immer der gleiche: Neu aufbauen und weitermachen. Selbst im besten Fall kann es ein teurer und zeitaufwändiger Prozess sein, das Produktivitätsniveau von vor dem Angriff wieder zu erreichen. Sorgen Sie aber auf jeden Fall dafür, dass Sie ein besseres Verständnis für die Bedrohungen erlangen, denen Ihr Unternehmen ausgesetzt ist, und genau wissen, wie Sie sich dagegen verteidigen können.
Da sich Cyberkriminelle an neue Technologien und Sicherheitsmaßnahmen anpassen, entwickelt sich auch die Ransomware weiter. Das Verständnis zukünftiger Trends bei Ransomware ist entscheidend, um neuen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Trends, die Sie sich ansehen sollten:
Da Unternehmen ihre Daten und Services zunehmend in die Cloud migrieren, greifen Cyberkriminellen cloudbasierte Endpunkte auch häufiger an. Cloud-Services sind attraktive Ziele, da sie riesige Datenmengen enthalten und besonders lukrativ für Ransomware-Angreifer sind. Es ist wichtig, dass Unternehmen ihre Cloud-Umgebungen schützen und strenge Zugriffskontrollen implementieren, um diese Bedrohungen zu mindern.
Ransomware zielte in der Vergangenheit auf weit verbreitete Plattformen wie Windows und iOS ab, doch in Zukunft wird es möglicherweise zu einer Ausweitung der Angriffe auf weniger verbreitete Betriebssysteme und Plattformen kommen. Cyberkriminelle versuchen, Schwachstellen auszunutzen, wo die Sicherheitsmaßnahmen möglicherweise weniger ausgereift sind. Unternehmen sollten umfassende Sicherheitsmaßnahmen für alle ihre Systeme gewährleisten, auch für diejenigen, die als weniger etabliert gelten.
Ransomware-Angreifer wechseln von der reinen Verschlüsselung von Daten hin zur Exfiltrierung sensibler Informationen vor der Verschlüsselung. Dann drohen sie damit, diese gestohlenen Daten zu veröffentlichen, falls das Lösegeld nicht gezahlt wird. Das macht die Datenerpressung zu einer wirkungsvollen Taktik. Datenerpressung ist zwar nicht neu, aber fortschrittliche Funktionen erleichtern es Angreifern, die gestohlenen Daten weiterzugeben, und bieten ihnen damit zusätzliches Möglichkeiten, ihre Opfer zu erpressen. Dieser Trend unterstreicht, wie wichtig es ist, nicht nur die Datenverfügbarkeit, sondern auch die Vertraulichkeit der Daten zu schützen.
Ein unglücklicher Nebeneffekt der Datenexfiltration besteht darin, dass die Angreifer ihre Einnahmen vervielfältigen können, indem sie gestohlene Daten über das Darkweb verkaufen, selbst wenn sich das Opfer sich bereit erklärt hat, das Lösegeld zu zahlen. Diese Praxis setzt Unternehmen zusätzlichen Risiken aus, die über die unmittelbaren Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs hinausgehen.
Ransomware-Betreiber nutzen bereits heute KI und ML, um ihre Angriffe zu verbessern. KI kann Aufgaben wie die Identifizierung gefährdeter Ziele und die Anpassung von Phishing-E-Mails automatisieren, während ML eingesetzt werden kann, um die Erkennung durch Sicherheitssysteme zu umgehen (um nur einige Anwendungsfälle zu nennen). Dieser Trend unterstreicht, wie wichtig es ist, KI und ML in die Cybersicherheit zu integrieren, um neue Bedrohungen effektiv zu erkennen und darauf zu reagieren – selbst solche, die auf intelligenten Technologien basieren.
Bei der Abwehr von Ransomware-Angriffen ist Zeit Ihre wertvollste Ressource. ServiceNow, der Marktführer im Bereich IT-Management und Workflow-Automatisierung, gibt Ihnen die Zeit, die Sie brauchen – dank klarer, zentralisierter Steuerungs- und Überwachungsfunktionen. Beseitigen Sie Sicherheitslücken, bevor sie ausgenutzt werden können. Identifizieren Sie verdächtige Netzwerkaktivitäten und reagieren Sie sofort auf Sicherheitsverletzungen, und stellen Sie den Betrieb nach Ransomware-Angriffen und anderen Attacken mit automatisierten Sicherheitsreaktionslösungen schnell wieder her. ServiceNow macht all das möglich.
Schützen Sie Ihr Unternehmen mit kontinuierlicher Überwachung und automatisierter Reaktion vor Ransomware und anderen Angriffen. Erfahren Sie mehr über Ransomware, und wie ServiceNow Ihrem Unternehmen helfen kann, mit allen Gefahren umzugehen.
Beseitigen Sie Silos, um Risiken zu verwalten und die Compliance unternehmensweit zu stärken.