Was ist verteilte Ablaufverfolgung?

Distributed Tracing bzw. verteilte Ablaufverfolgung ist eine Methode zur Nachverfolgung von Serviceanfragen in verteilten Systemen. Sie bietet Transparenz in Bezug auf Latenz, Leistungsengpässe usw.

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Wissenswertes über verteilte Ablaufverfolgung
Wie kam es zur verteilten Ablaufverfolgung? Wie funktioniert verteilte Ablaufverfolgung? Warum brauchen Unternehmen verteilte Ablaufverfolgung? Wo liegt der Unterschied zwischen Daten und Einblicken? Was sind Open Source-Standards für die verteilte Ablaufverfolgung? Was sind die Funktionen der verteilten Ablaufverfolgung? Welche Vorteile bietet die verteilte Ablaufverfolgung? Welche Herausforderungen bringt verteilte Ablaufverfolgung mit sich? Verteilte Ablaufverfolgung mit ServiceNow

Die Anforderungen moderner Unternehmen haben zu einer explosionsartigen Zunahme von Informationstechnologie geführt. Zentralisierte, veraltete Computersysteme entwickeln sich zusehends zu leistungsstarken und komplexen verteilten IT-Umgebungen. Leider birgt diese erhöhte Komplexität – neben den Vorteilen erweiterter Funktionen heutiger cloudbasierter Netzwerke sowie der Datenverarbeitung per Remotezugriff – auch ein größeres Risiko.

Aufgrund ihrer verwickelten gegenseitigen Abhängigkeiten treten bei komplexen Systemen eher Probleme auf. Fehler in einem Teil des Systems können sich auf das gesamte System auswirken, und das Erkennen und Beheben von Problemen ist oft weitaus schwieriger als in zentralisierten Systemen. Und je komplexer das System ist, desto schwieriger ist es, vorherzusagen, wie sich Änderungen in einem Teil auf die anderen auswirken werden. Das führt selbst bei den harmlosesten Anpassungen zu unerwarteten Konsequenzen. Und insgesamt sind gründliche Tests komplexer Systeme exponenziell schwieriger, was bedeutet, dass Probleme mit immer höherer Wahrscheinlichkeit unentdeckt bleiben. Verteilte Ablaufverfolgung bietet die Lösung.

 

Alle ausklappen Alle Einklappen Wie kam es zur verteilten Ablaufverfolgung?

Die Geburtsstunde der verteilten Ablaufverfolgung war das 2010 von Google vorgelegte Dapper-Paper, das den Grundstein für eine groß angelegte Infrastruktur für die verteilte Systemablaufverfolgung legte. Interessanterweise war Ben Sigelman, der Gründer von Lightstep (später ServiceNow Cloud Observability), maßgeblich an der Entwicklung von Dapper beteiligt. Nach Dapper veröffentlichte Twitter 2012 Zipkin, das erste Open Source-Projekt für verteilte Ablaufverfolgung. Von Dapper inspiriert, führte Uber 2015 Jaeger ein.

2016 schrieb Sigelman einen Blog-Beitrag („Toward Turnkey Distributed Tracing“ [Der Weg zu schlüsselfertiger verteilter Ablaufverfolgung]), der als „OpenTracing-Manifest“ bekannt wurde. Mit diesem zentralen Text wurde OpenTracing als einheitlicher Standard eingeführt. Er behob die fehlende Standardisierung innerhalb des Ökosystems der Ablaufverfolgung und schaffte die Grundlage dafür, dass OpenTracing zu einem Projekt der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) und 2019 schließlich mit OpenTelemetry zusammengeführt wurde.

OpenTelemetry Version 1.0 wurde 2021 veröffentlicht und ist seitdem der De-facto-Standard für Ablaufverfolgung, Metriken und Protokollierung. Von Dapper im Jahr 2010 bis hin zu den heutigen OpenTelemetry-Funktionen hat sich die verteilte Ablaufverfolgung in etwas mehr als einem Jahrzehnt von einem einzelnen Back-End-System zu einer weit verbreiteten End-to-End-Lösung weiterentwickelt. Das ebnete letztendlich den Weg für moderne, umfassende Observability-Praktiken.

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Wie funktioniert verteilte Ablaufverfolgung?

Verteilte Ablaufverfolgung ermöglicht es Unternehmen, Profile ihrer gesamten Bandbreite von Anwendungen zu erstellen und sie zu überwachen – insbesondere solche, die mit einer Microservices-Architektur erstellt wurden. Dieser Ansatz bietet Transparenz darüber, wie einzelne Services innerhalb eines verteilten Systems miteinander interagieren, und bietet ein genaues Bild der einzelnen Anfragen, während sie durch das System fließen.

Durch die Nachverfolgung der Journey von Anfragen und die Messung der Dauer der einzelnen Prozesse hilft verteilte Ablaufverfolgung dabei, Leistungsengpässe, Latenzprobleme und potenzielle Ausfälle zu identifizieren. Daher ist verteilte Ablaufverfolgung ein wichtiges Tool für DevOps- und IT-Teams, mit dem sie ihre Systeme effektiver optimieren, reparieren und warten können.

Struktur der verteilten Ablaufverfolgung

Verteilte Ablaufverfolgung basiert auf drei Kernkomponenten:

  • Span
    Ein Span ist eine einzelne Arbeitseinheit, die von einem Service innerhalb des Systems ausgeführt wird. Sie ist mit Start- und Endzeitintervallen und möglicherweise mit Metadaten wie Protokollen oder Tags gekennzeichnet. Spans sind die Bausteine eines Trace, die verschiedene Teile des Workflows repräsentieren. Root Spans (auch als übergeordnete Spans bezeichnet) können eigene Spans (sog. untergeordnete Spans) enthalten, die ebenfalls Spans enthalten können.
  • Trace
    Ein Trace besteht aus einem oder mehreren Spans, die zusammen den vollständigen Ausführungspfad der Serviceanfrage darstellen, während sie sich durch das verteilte System bewegt. Traces werden oft als Baumstrukturen dargestellt, wobei der Stammknoten die Interaktion des Benutzers darstellt und die anderen Knoten die verschiedenen Microservices repräsentieren, die an der Verarbeitung der Anfrage und der Vorbereitung der Antwort beteiligt sind.
  • Tags
    Tags sind Metadatenelemente, die an Spans angehängt sind. Sie bieten Kontext und ermöglichen eine Klassifizierung.

Die Trace-/Span-Struktur bietet eine anfrageorientierte Ansicht, die die Lücken zwischen unabhängigen Microservices überbrückt und eine einheitliche Perspektive der Systemleistung bietet. Mit diesen Informationen sind Unternehmen besser darauf vorbereitet, die Benutzer-Experience zu verstehen und zu verbessern.

Verteilte Ablaufverfolgung im Vergleich zu Protokollierung

Ablaufverfolgung, Protokollierung und Metriken spielen für die Observability eine zentrale Rolle, sind aber unterschiedliche Konzepte. Jedes dieser Konzepte dient einem bestimmten Zweck, und zu wissen, worin sie sich unterscheiden und wie sie sich ergänzen können, ist für eine umfassende Systemüberwachung und für ein optimales Debugging von entscheidender Bedeutung:

  • Ablaufverfolgung
    Verteilte Ablaufverfolgung bietet eine detaillierte Ansicht der Anfragen, während sie die Komponenten eines verteilten Systems durchlaufen, und erfasst den Flow einer Anfrage durch verschiedene Services, die eine Rolle bei der Leistungsoptimierung und Fehlerbehebung spielen. Im Gegensatz zu Protokollierung und Metriken liegt der Schwerpunkt der verteilten Ablaufverfolgung auf der Journey bestimmter Anfragen. Sie liefert ein klares Bild der Interaktionen zwischen Microservices.
  • Protokollierung
    Bei der Protokollierung werden bestimmte einzelne Ereignisse in einem System aufgezeichnet, z. B. Benutzeraktionen, Systemfehler oder andere Aktivitäten. Protokolle mit Zeitstempel liefern detaillierte Informationen darüber, was zu einem bestimmten Zeitpunkt im System passiert ist. Für Debugging und Audits ist das häufig unverzichtbar. Während verteilte Ablaufverfolgung den Flow der Anforderungen verfolgt, bietet die Protokollierung einen statischeren Snapshot der Ereignisse, ohne dass hierbei zwingend die Beziehungen zwischen verschiedenen Teilen des Systems aufgezeigt werden.

Metriken in verteilter Ablaufverfolgung

Metriken sind numerische Werte, die den Status eines Systems zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über ein bestimmtes Zeitintervall darstellen. Sie können Antwortzeiten, Fehlerraten und die Nutzung von Systemressourcen umfassen. Metriken spielen bei der verteilten Ablaufverfolgung eine wichtige Rolle und bieten eine quantifizierbare Möglichkeit, die Leistung verschiedener Services innerhalb eines verteilten Systems zu überwachen und zu analysieren. Diese numerischen Werte werden aus Traces und Protokollen extrapoliert und bieten auf einen Blick übersichtliche Informationen oder sogar detaillierte Berichte zu bestimmten Aspekten wie Antwortzeiten, Fehlerraten und Systemdurchsatz.

Indem Unternehmen Trace- und Protokolldaten anhand von Metriken betrachten, die wichtige Leistungsindikatoren zusammenfassen, können sie ein umfassendes Verständnis ihrer verteilten Architektur erlangen. Und das ermöglicht schnelle Diagnosen, umsetzbare Einblicke und eine effektive Systemoptimierung.

Microservices in verteilter Ablaufverfolgung

Microservices sind ein Softwarearchitektur-Design, bei dem eine Anwendung als Sammlung lose gekoppelter, unabhängig bereitstellbarer Services strukturiert ist. Jeder Microservice konzentriert sich auf einen bestimmten Funktionsbereich und arbeitet als einzelne Komponente innerhalb des breiteren Systems. Dieser modulare Ansatz fördert Flexibilität und Skalierbarkeit und kann die Entwicklungsgeschwindigkeit erhöhen. Im Kontext der verteilten Ablaufverfolgung spielen Microservices eine wichtige Rolle: Sie stellen die einzelnen Knoten dar, die eine Anfrage durchläuft.

Während eine Anfrage von einem Microservice zum nächsten transportiert wird, erfasst die verteilte Ablaufverfolgung Details dieser Interaktionen, einschließlich der Zeit, die für jeden Schritt benötigt wird. Diese Informationen beschreiben, wie die Anfrage die zahlreichen Services durchläuft, um so Engpässe, Latenzen und potenzielle Fehler zu identifizieren.

Die Interaktion von Microservices innerhalb eines verteilten Systems zu verstehen, kann sich als schwierig erweisen. Verteilte Ablaufverfolgung bietet wertvolle Einblicke in diese Interaktionen. So können Unternehmen die Pfade visualisieren, die Systemleistung überwachen und etwaige Probleme beheben, um eine robustere und effizientere Systemarchitektur zu schaffen.

Warum brauchen Unternehmen verteilte Ablaufverfolgung?

Verteilte Ablaufverfolgung ist zu einem unverzichtbaren Tool für Unternehmen geworden, die mit verteilten Systemen arbeiten, insbesondere im Kontext von Microservices und dynamischen Architekturen. Durch die umfassende Nachverfolgung und Aufzeichnung jeder Interaktion einer Anfrage mit jedem Service bietet verteilte Ablaufverfolgung wichtige Einblicke für Überwachung, Debugging und Leistungsoptimierung. Zur weiteren Klärung können Attribute zu Traces hinzugefügt werden, und jeder Span wird mit detaillierten Metadaten gespeichert, einschließlich Beziehungen zwischen über- und untergeordneten Elementen. So entsteht ein umfassendes Verständnis dafür, wie sich Anfragen durch und zwischen Services bewegen.

Daher wenden sich immer mehr Unternehmen verteilter Ablaufverfolgung zu, um die Komplexität ihrer modernen Anwendungsumgebungen zu bewältigen. Angesichts zahlreicher potenzieller Fehlerquellen in den komplexen Anwendungspaketen von heute gestaltet sich die Problemsuche schwierig, zeitaufwändig und fehleranfällig. Verteilte Ablaufverfolgung optimiert diesen Prozess und erleichtert die schnellere und genauere Identifizierung von Problemen. Dadurch verbessert sich direkt die Fähigkeit eines Unternehmens, eine ausgezeichnete Benutzer-Experience zu bieten.

Gleichzeitig ist verteilte Ablaufverfolgung eine effektive Antwort auf das Problem der Kardinalität, bei der die Datenmengen so stark ansteigen, dass die Verwaltung von Datenspeicherung und Rechenleistung schwierig wird.

Die Vorteile der verteilten Ablaufverfolgung umfassen auch ein besseres Verständnis der Leistung von Microservices, eine schnellere Problemlösung sowie die Steigerung der Kundenzufriedenheit. Durch die Bereitstellung einer detaillierten Übersicht über die Leistung der einzelnen Microservices können Unternehmen stabile Einnahmequellen gewährleisten und gleichzeitig mehr Zeit für Strategie und Innovation aufwenden.

Wo liegt der Unterschied zwischen Daten und Einblicken?

Die durch verteilte Ablaufverfolgung bereitgestellten Daten sind von entscheidender Bedeutung, doch letztendlich sind es auch weiterhin nichts als Daten. Ohne ein klares Verständnis davon, was sie darstellen, können sie den Entscheidungsprozess nicht positiv beeinflussen. Der wahre Wert der Daten sind verwertbare Einblicke, die sich aus den Zahlen ableiten lassen – vorausgesetzt, sie sind aktuell, relevant und zuverlässig.

Durch die intelligente Analyse und das kontextbezogene Verständnis dieser Daten können Unternehmen Probleme erkennen, Ursachen identifizieren und effektive Lösungen implementieren. Wie geht verteilte Ablaufverfolgung über die bloße Datenerfassung hinaus, um tiefgreifende Einblicke in verschiedene Szenarien bereitzustellen? Bedenken Sie Folgendes:

Ablaufverfolgung bringt Licht in die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung

Verteilte Ablaufverfolgung spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Symptomen schlechter Softwareintegrität (z. B. Latenz oder niedriger Durchsatz). Es funktioniert wie ein Diagnosetool, das beobachtbare Auswirkungen mit den zugrunde liegenden Ursachen verbindet. So lassen sich Hypothesen darüber validieren, was die beobachtete Veränderung ausgelöst haben könnte.

Mit Ablaufverfolgung lassen sich Ursachen von Ausfällen identifizieren

Wenn ein Service nicht mehr verfügbar ist, bedarf es einer Erklärung. Mithilfe der Ablaufverfolgung können Unternehmen bestimmen, welche Änderungen – intern oder extern – vor einem Ausfall vorgenommen wurden. Unabhängig davon, ob die Variation auf Fehler in der Software, auf Änderungen durch Benutzer oder auf Anpassungen der Infrastruktur zurückzuführen ist, die zu Leistungsproblemen geführt haben, ermöglicht verteilte Ablaufverfolgung die Bestimmung des Systemstatus vor und nach dem Ausfall sowie die eindeutige Identifizierung der Ursache.

Nachverfolgung liefert Einblicke in Serviceänderungen

Das Verständnis von Änderungen innerhalb einzelner Services ist von hoher Bedeutung. Unabhängig davon, ob es sich um Bereitstellungen oder Versionsupdates handelt, wird die Leistung durch verteilte Ablaufverfolgung über verschiedene Phasen hinweg aufgeschlüsselt, wobei jeder Bereich mit Versionsinformationen versehen wird. Diese detaillierte Ansicht hilft bei der Diagnose von Änderungen, die sich auf die Leistung eines Service auswirken.

Ablaufverfolgung deckt neue Benutzeranforderungen ab

Systeme sind nicht statisch, ebenso wenig wie die Benutzer, die innerhalb der Systeme arbeiten. Externe Faktoren wie Veränderungen im Benutzerverhalten können Änderungen in der Serviceleistung bewirken. Bei der Ablaufverfolgung werden Tags verwendet, um wesentliche Teile von Anfragen und Benutzerfunktionen zu erfassen. So erhalten Sie ein tieferes Verständnis dafür, wie Benutzer mit der Anwendung interagieren und wie diese Interaktionen unerwartete Anforderungen verursachen können.

Ablaufverfolgung deckt Ressourcenüberlastungen auf

Ressourcen sind begrenzt, und manchmal reichen sie einfach nicht aus. Der Kampf um Ressourcen in verteilten Netzwerken kann die Leistung erheblich beeinträchtigen. Die verteilte Ablaufverfolgung bietet Einblicke in die Auslastung gemeinsam genutzter Ressourcen wie CPUs, Container oder Datenbanken. Ordnungsgemäß gekennzeichnete Traces ermöglichen eine aggregierte Analyse, um festzustellen, wann und wo schlechtere Leistung mit einer bestimmten Ressourcennutzung korreliert. So helfen sie bei der Ressourcenplanung und Konfliktlösung.

Ablaufverfolgung sorgt für Transparenz vorgelagerter Änderungen

Die dynamische Natur von Abhängigkeiten bedeutet, dass sich vorgelagerte Änderungen auf die Leistung Ihres Service auswirken können. Verteilte Ablaufverfolgung, einschließlich Tagging von Ausgangsvorgängen und Versionsnummern, ermöglicht einen Einblick in die Auswirkungen vorgelagerter Services auf die Leistung. Wenn Sie diese Beziehungen verstehen, können Sie sich an diese Änderungen anpassen oder deren Auswirkungen mindern.

Was sind Open Source-Standards für die verteilte Ablaufverfolgung?

Open Source-Standards für verteilte Ablaufverfolgung sind wichtige Frameworks, die die Erfassung, Verwaltung und Analyse von Tracing-Daten über verschiedene Services hinweg standardisieren. Sie fördern die Interoperabilität und verringern die Herstellerbindung, sodass Entwickler mit minimalen Anpassungen zwischen verschiedenen Back-Ends und Tools für die Ablaufverfolgung wechseln können. Sie bieten auch eine gemeinsame Basis für die Integration verschiedener Plattformen, Sprachen und Anwendungen in komplexe verteilte Systeme.

Zu den am weitesten verbreiteten Open Source-Standards für verteilte Ablaufverfolgung gehören:

OpenTracing

Als Teil der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) gehört OpenTracing zu den ersten Open Source-Standards für verteilte Ablaufverfolgung. Dieses Framework umfasst APIs, die die verteilte Kontextverbreitung unterstützen und es Entwicklern ermöglichen, ihrem Anwendungscode Instrumentierungen hinzuzufügen (ohne an einen bestimmten Anbieter gebunden zu sein). OpenTracing bot eine einheitliche Ablaufverfolgungssemantik über verschiedene Plattformen hinweg, wurde dann aber archiviert – CNCF bietet keine Unterstützung mehr für das Projekt.

OpenCensus

OpenCensus wurde entwickelt, um mehrere Exporter zu unterstützen, sodass Benutzer Trace-Daten zur Analyse an verschiedene Back-Ends senden können. Dieses Framework (das von Google stammt) bietet eine klare Reihe von APIs und Bibliotheken, die eine automatische und manuelle Erfassung verteilter Traces und Metriken ermöglichen. OpenCensus bietet eine einheitliche Lösung für Observability und optimiert den Prozess der Erfassung und Verwaltung wichtiger statistischer Daten. OpenCensus wurde ebenfalls eingestellt.

OpenTelemetry

OpenTelemetry ist ein Projekt, bei dem OpenTracing und OpenCensus zusammengeführt wurden und das die besten Funktionen beider Standards vereint. OpenTelemetry wurde gemeinsam mit Lightstep gegründet und bietet eine einheitliche und umfangreichere Reihe von APIs, Bibliotheken, Agents und Instrumentierungen, um ein umfassendes Observability-Framework für cloudnative Software bereitzustellen. OpenTelemetry vereinfacht die Anwendungsinstrumentierung und bietet integrierte Unterstützung für verschiedene gängige Frameworks und Bibliotheken. Das erklärte Ziel lautet, OpenTelemetry zum Observability-Standard für verteilte Traces, Protokolle und Metriken zu machen – mithilfe einer wachsenden Community und breiter Unterstützung durch die Branche.

Was sind die Funktionen der verteilten Ablaufverfolgung?

Verschiedene Features sind für die Funktionalität und den Erfolg der verteilten Ablaufverfolgung entscheidend. Im Folgenden finden Sie wichtige Funktionen und die Rolle, die sie spielen:

Warnungen

Mithilfe von Warnmechanismen im Observability-Back-End können Teams Schwellenwerte für bestimmte Metriken oder Verhaltensweisen festlegen, die auf ein Problem hinweisen könnten. Wenn diese Schwellenwerte erreicht sind, können Warnmeldungen an die zuständigen Mitarbeiter gesendet werden, um potenzielle Probleme schnell zu identifizieren und zu beheben und so die Systemzuverlässigkeit zu verbessern.

End-to-End-Einblicke

Verteilte Ablaufverfolgung ermöglicht umfassende Transparenz über die gesamte Journey einer Anfrage durch verschiedene Services und Komponenten. Diese End-to-End-Einblicke helfen bei der Identifizierung von Engpässen, Ineffizienzen und Anomalien innerhalb des Systems und bieten detaillierten Kontext für Leistungsoptimierung und Fehleranalyse.

Zeit- und Kosteneffizienz

Durch die Bereitstellung präziser Informationen zum Systemverhalten reduziert die verteilte Ablaufverfolgung den Zeitaufwand für Problemerkennung und Debugging erheblich. Diese Effizienz führt zu Kosteneinsparungen, da Teams mehr Zeit für die Entwicklung und Innovation von Funktionen anstatt für die Fehlerbehebung aufwenden können.

Multi-Region-/Multi-Cloud-Integration

Mit der zunehmenden Verbreitung von verteiltem Computing über mehrere geografische Standorte und Cloud-Anbieter hinweg erleichtert die verteilte Ablaufverfolgung die Integration in diese komplexen Umgebungen. Sie ermöglicht eine kohärente Ansicht der Systemleistung über verschiedene Regionen und Cloud-Plattformen hinweg und gewährleistet eine einheitliche Überwachung und Analyse.

Überwachung der Serviceleistung

Verteilte Ablaufverfolgung ermöglicht die Überwachung und Nachverfolgung der Leistung jedes Service in Echtzeit. So können Sie verstehen, wie diese interagieren, und Bereiche ermitteln, die möglicherweise optimiert werden müssen.

Collector

Der Collector fungiert als kritische Komponente bei Erfassung, Verarbeitung und Export von Telemetriedaten (also Traces, Metriken und Protokolle). Er bietet eine einheitliche, anbieterunabhängige Option zur Erfassung und Übertragung von Daten und ermöglicht die nahtlose Integration in verschiedene Observability-Back-Ends. Die Flexibilität des Collectors stellt sicher, dass sich die Ablaufverfolgung an verschiedene Umgebungen anpassen lässt, ohne den Instrumentierungscode zu ändern.

Stichprobennahme

Die Stichprobennahme ist eine Funktion, mit der eine Teilmenge von Anfragen (statt jeder einzelnen Anfrage) erfasst werden kann, um das Gesamtvolumen der an das Ablaufverfolgung-Back-End gesendeten Daten zu reduzieren. So können Systeme für verteilte Ablaufverfolgung skalierbar betrieben werden, ohne Ressourcen zu überfordern, und dennoch wertvolle Einblicke liefern.

Skalierbarkeit

Mit zunehmendem Systemwachstum muss sich die verteilte Ablaufverfolgung an die steigende Komplexität und Menge der Daten anpassen. Skalierbarkeitsfunktionen stellen sicher, dass die Ablaufverfolgung große Umgebungen bewältigen kann und unabhängig von der Größe des Systems einheitliche Leistungseinblicke bietet. Natürlich ist die Erfassung der Daten nur der erste Schritt. Um sicherzustellen, dass Unternehmen die Daten sinnvoll nutzen können, benötigen sie Zugriff auf eine Plattform, die parallel zur verteilten Ablaufverfolgung skaliert werden kann, wenn die Systeme wachsen und sich weiterentwickeln.

Unterstützung heterogener Full-Stack-Umgebungen

Moderne Anwendungen bestehen aus verschiedenen Sprachen, Frameworks, Technologien und Clients (webbasiert und mobil). Durch die Fähigkeit der verteilten Ablaufverfolgung, in heterogenen Full-Stack-Umgebungen zu funktionieren, wird sichergestellt, dass Entwickler die nötigen Einblicke aus dem gesamten Technologie-Stack erhalten – egal, wie vielfältig dieser auch sein mag.

Welche Vorteile bietet die verteilte Ablaufverfolgung?

Wie bereits erwähnt, entstehen die Vorteile der verteilten Ablaufverfolgung durch die höhere Transparenz der verteilten Systeme des jeweiligen Unternehmens. Doch Transparenz an sich ist nur dann wertvoll, wenn sie andere Vorteile ermöglicht. Hier sind die wichtigsten Vorteile der verteilten Ablaufverfolgung:

Genaue Bewertung spezifischer Benutzeraktionen

Einer der Hauptvorteile der verteilten Ablaufverfolgung ist die Fähigkeit, die Dauer zu messen, die für die Durchführung wichtiger Benutzeraktionen erforderlich ist, z. B. für einen Kauf. Die Nachverfolgung des Anfragepfads hilft dabei, Back-End-Hindernisse zu finden und zu beheben, die sich sonst negativ auf die Benutzer-Experience auswirken können.

Einfache Bewertung von SLAs

Die meisten Unternehmen arbeiten innerhalb der Grenzen von Service Level Agreements (SLAs), die formelle Leistungszusagen gegenüber Kunden oder anderen internen Abteilungen definieren. Tools für verteilte Ablaufverfolgung kompilieren Leistungsdaten einzelner Services, sodass Teams bequem beurteilen können, ob sie ihre SLAs erfüllen.

Unterstützung für die Verwaltung von SLOs und SLIs

Servicelevel-Ziele (SLOs) sind spezifische, messbare Ziele, die die erwartete Leistung und Verfügbarkeit eines Service definieren. Sie werden durch Servicelevel-Indikatoren (SLIs) unterstützt, mit denen Unternehmen ihre Servicelevel messen können. Eine ordnungsgemäß bereitgestellte verteilte Ablaufverfolgung bietet die Möglichkeit, SLOs zu verfolgen und zu erfüllen, indem Sie auswählen, welche spezifischen Signale überwacht werden sollen, und Warnungen für Fehler oder Daten festzulegen, die außerhalb eines festgelegten Bereichs liegen. So lassen sich alle zugehörigen Incidents schnell und effektiv bearbeiten.

Besseres Verständnis von Servicebeziehungen

Die verteilte Ablaufverfolgung bietet Einblicke in die komplexen Ursache-Wirkung-Beziehungen zwischen verschiedenen Services. Dieses Verständnis hilft Unternehmen, ihre allgemeine Systemleistung zu optimieren.

Bessere Zusammenarbeit

In Umgebungen, in denen verschiedene Teams unterschiedliche Services überwachen, die an der Erfüllung einer Anfrage beteiligt sind, bietet die verteilte Ablaufverfolgung Klarheit darüber, wo ein Fehler aufgetreten ist und welches Team ihn beheben muss. Diese Klarheit verbessert die Zusammenarbeit zwischen Teams, reduziert erheblich die Zeit, die mit der Suche nach Verantwortlichen verbracht wird, und trägt zur Gesamtproduktivität innerhalb des Unternehmens bei.

Kürzere Lösungszeit

Wenn Probleme mit der Anwendungsleistung auftreten, können Supportteams die verteilte Ablaufverfolgung nutzen, um festzustellen, ob das Problem im Back-End liegt. Durch die Analyse von Traces des betroffenen Service können Techniker das Problem identifizieren und lösen. Mithilfe von End-to-End-Tools für verteilte Ablaufverfolgung können Teams sogar Leistungsprobleme am Front-End innerhalb derselben Plattform untersuchen. So werden sowohl die durchschnittliche Zeit bis zur Erkennung (MTTD) als auch die durchschnittliche Zeit bis zur Lösung (MTTR) für potenzielle Probleme reduziert werden.

Welche Herausforderungen bringt verteilte Ablaufverfolgung mit sich?

Verteilte Ablaufverfolgung bringt zwar zahlreiche Vorteile mit sich, birgt aber auch Hindernisse, die das volle Potenzial behindern können. Unternehmen, die verteilte Ablaufverfolgung effektiv implementieren möchten, müssen diese Probleme unbedingt verstehen. Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Herausforderungen:

Schwierigkeit der manuellen Instrumentierung

Eine der Hürden, die einige Plattformen für verteilte Ablaufverfolgung mit sich bringen, ist die Notwendigkeit der manuellen Instrumentierung. Das bedeutet, dass das Unternehmen möglicherweise seinen vorhandenen Code ändern muss, um die Ablaufverfolgung von Anfragen zu initiieren. Ein derartiger manueller Eingriff erfordert nicht nur wertvolle technische Ressourcen, sondern kann auch zu Fehlern in Anwendungen führen, wenn der Code überarbeitet wird.

Einschränkung der Back-End-Abdeckung

Die traditionelle verteilte Ablaufverfolgung ist oft auf die Back-End-Services beschränkt und generiert nur dann eine Trace-ID, wenn die Anfrage den ersten Back-End-Service erreicht. Ohne eine End-to-End-Plattform für verteilte Ablaufverfolgung fehlen die Einblicke in die zugehörige Benutzersitzung am Front-End. Diese Einschränkung erschwert es, die Ursache einiger problematischer Anfragen zu ermitteln und zu bestimmen, ob das Problem vom Front-End- oder Back-End-Team gelöst werden muss.

Glücklicherweise werden durch die Einführung von Frameworks wie OpenTelemetry die Herausforderungen der eingeschränkten Transparenz von Front-End-Transaktionen sowie Probleme im Zusammenhang mit der Instrumentierung gemindert oder beseitigt. Diese und andere Herausforderungen sind in vielen Branchentechnologien (wie Kubernetes) anzutreffen, die OpenTelemetry in ihre zentralen Codebasen integrieren.

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Verteilte Ablaufverfolgung mit ServiceNow

In dem Maße, in dem die Landschaft der modernen Unternehmens-IT immer größer und komplexer wird, werden die Vorteile der verteilten Ablaufverfolgung immer offensichtlicher. ServiceNow Cloud Observability – mit der preisgekrönten Now Platform® – setzt einen neuen Standard für die Nachverfolgung und bietet vollständige Transparenz über Anfragen in verteilten Systemen.

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