Ein Burndown-Diagramm ist eine visuelles Darstellung, die zeigt, wie ein agiles Team auf einen Stichtag hinarbeitet, und die die verbleibende Arbeit im Verhältnis zur verbleibenden Zeit veranschaulicht.
Im Scrum-Framework (einer Agile-Methode) werden die Aufgaben von kleinen, funktionsübergreifenden Teams erledigt. Aufgaben werden in kurzen Zyklen geplant und ausgeführt, die in der Regel nicht länger als vier Wochen dauern. Während dieser sogenannten Sprints oder Iterationen arbeitet das Team ununterbrochen zusammen und bestimmt selbst, wie viel Arbeit während des Zyklus erledigt werden soll. Das Burndown-Diagramm hilft diesen Teams dabei, den Fortschritt des aktuellen Sprints zu visualisieren – mit einem einfachen Liniendiagramm, das die verbleibende Arbeit und die verbleibende Zeit gegenüberstellt.
Das Burndown-Diagramm veranschaulicht auf prägnante Weise, ob der Sprint wie geplant vorankommt oder ob das Team Anpassungen vornehmen muss, um seine Ziele zu erreichen. Hierbei unterstützt das Diagramm die Teams in folgenden Bereichen:
Um ein Projekt oder einen Sprint innerhalb einer Frist abzuschließen, müssen Teams genau wissen, wie viel Arbeit nötig ist. Burndown-Diagramme zeigen auf klare Weise den voraussichtlichen verbleibenden Aufwand für bisher nicht abgeschlossene Aufgaben. Das können Teams dann im Rahmen ihrer Berichterstellung verwenden. Durch Visualisierung und Analyse des verbleibenden Aufwands können sie einfacher Änderungen an den richtigen Stellen vornehmen, um ihre Ziele zu erreichen.
Einer der größten Vorteile von Burndown-Diagrammen liegt darin, wie einfach sie sind. Sie sind leicht verständlich, und Teams können sie dazu einsetzen, den Fortschritt zu verfolgen. Indem sie den (fehlenden) Fortschritt bestimmter Projekte visualisieren, können sie in Echtzeit Kurskorrekturen vornehmen und Prozesse neu bewerten.
Burndown-Diagramme sind nicht die einzigen Visualisierungstools innerhalb der Scrum-Methode. Burnup-Diagramme haben ein ähnliches Koordinatensystem wie Burndown-Diagramme, aber ihr Fokus liegt nicht auf dem, was noch zu tun ist, sondern auf dem, was bereits getan wurde.
In einem Burndown-Diagramm wird die ausstehende Arbeit weniger, wodurch die Linie nach rechts hin abfällt.
In einem Burnup-Diagramm ist es umgekehrt: Die zu erledigende Arbeitsmenge wird als eine gerade Linie über dem oberen Rand des Diagramms dargestellt, während eine zweite Linie zur Nachverfolgung der abgeschlossenen Arbeit verwendet wird. Das Burnup-Diagramm beginnt bei Null und nimmt nach rechts hin zu, wenn Teams ihre Aufgaben erledigen.
Einfach ausgedrückt: Ein Burndown-Diagramm zeigt, was noch zu tun ist, und ein Burnup-Diagramm zeigt, was schon erreicht wurde. Burndown-Diagramme sind oft der einfachere Ansatz. Sie kombinieren abgeschlossene Arbeit und Gesamtarbeit in einer einzigen Linie, die sich im Laufe des Projekts auf 0 zubewegt. Burnup-Diagramme sind etwas komplexer und teilen geleistete Arbeit und Gesamtarbeit auf zwei einzelne Linien im Diagramm auf. So erhalten Teams ein klareres, informativeres Bild von der Realität des Projekts und können genau erkennen, wo Probleme auftreten können.
Burndown-Diagramme lassen sich recht einfach erstellen und interpretieren, bieten aber dennoch einige deutliche Vorteile – selbst im Vergleich zur detaillierteren Burnup-Alternative.
Der wahrscheinlich offensichtlichste Vorteil des Burndown-Diagramms besteht darin, dass es eine klare Momentaufnahme des Projektfortschritts zeigt. Agile Teams erhalten eine leicht nachvollziehbare visuelle Darstellung des Sprints als Statusbericht und Präsentation der wichtigsten Daten. So wird gewährleistet, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.
Burndown-Diagramme helfen auch bei der Planung und Nachverfolgung. Sie bieten einen klaren Überblick über den Projektfortschritt: Tempo, Beschleunigung und etwaige Verzögerungen. Das verbessert nicht nur Berichterstellung und Analysen, sondern hilft Teams auch dabei, präzisere Pläne und Ziele für künftige Projekte zu erstellen.
Ebenso hilft ein effektives Burndown-Diagramm Teams dabei, Probleme sofort zu erkennen. Wenn die Arbeit ins Stocken Gerät, können Teammitglieder sich zusammentun, um die Ursache zu finden und zu beheben, bevor echte Probleme entstehen. Dadurch sinken die mit Projekten verbundenen Risiken, und die Wahrscheinlichkeit von positiven Ergebnissen steigt.
Und zu guter Letzt fördern Burndown-Diagramme eine effektive Kommunikation. Die einfache grafische Darstellung des Projektfortschritts erleichtert die Zusammenarbeit und Kommunikation.
Die Tatsache, dass Burndown-Diagramme so einfach und unkompliziert sind, ist nicht nur ihr größter Vorteil, sondern verursacht auch Probleme. Burndown-Diagramme stellen dar, wie viele Story Points in einem bestimmten Zeitraum abgeschlossen wurden. Sie können jedoch nicht den gesamten Arbeitsumfang messen oder darstellen.
Burndown-Diagramme können beispielsweise Änderungen identifizieren, aber nicht unterscheiden, ob diese Änderungen durch abgeschlossene Arbeiten oder durch eine Zu- oder Abnahme der Anzahl der Story Points verursacht wurden. In diesen Fällen kann ein Burnup-Diagramm die effizientere Lösung sein.
Wie bereits erwähnt, sind Burndown-Diagramme einfache Diagramme mit zwei Linien. Die Zeit wird entlang der X‑Achse angezeigt, und die Y‑Achse stellt den verbleibenden Aufwand dar, der für den Abschluss des Projekts erforderlich ist. Die zwei Linien zeigen Folgendes:
Die ideale Arbeit sollte durch eine gerade Linie dargestellt werden, die von links nach rechts abfällt und den Startpunkt (Tag 1) mit dem Endpunkt (Stichtag) verbindet. Die Linie beginnt ganz oben auf der Y‑Achse und endet, wenn sie die X‑Achse am Punkt der Stichtag erreicht. Ist das der Fall, ist keine Arbeit mehr zu erledigen, und es ist auch keine Zeit mehr verfügbar, in der sie erledigt werden könnte. Diese ideale Linie basiert auf Schätzungen und ist nur selten ein präzises Abbild der Realität. Sie soll lediglich den voraussichtlichen Projektfortschritt auf einfache Weise darstellen.
Die tatsächliche Arbeit beginnt genau an derselben Stelle wie die ideale Arbeit (Tag 1, alle Aufgaben müssen noch erledigt werden), unterliegt aber im Verlauf des Sprints wahrscheinlich Schwankungen nach oben und unten. Während die Aufgaben nach und nach erledigt werden, wird der Linie jeden Tag ein neuer Punkt hinzugefügt. Dabei strebt sie nach rechts immer weiter Richtung Stichtag.
Während sich das Diagramm weiterentwickelt, erhalten Sie durch den Vergleich der beiden Linien Einblicke in den Fortschritt des Projekts: Wenn die tatsächliche Arbeit unter der Linie der idealen Arbeit liegt, bleibt weniger Arbeit zu erledigen als für einen bestimmten Tag erwartet wurde – das Projekt ist also dem Zeitplan voraus. Liegt hingegen die tatsächliche Arbeit über der Linie der idealen Arbeit, bleiben mehr Aufgaben übrig als erwartet, das Projekt liegt also hinter dem Zeitplan.
Dieses Setup stellt die einfachste Version eines Burndown-Diagramms dar. Bei Bedarf lässt es sich jedoch um folgende Elemente ergänzen:
- Prognosen über den Arbeitsumfang
Wahrscheinlichkeit von Umfangsänderungen anhand früherer Daten - Prognosen über die verbleibende Arbeit
Burndown-Vorhersage für künftige Termine; ermittelt anhand früherer Daten, ob der Sprint innerhalb der Frist abgeschlossen werden kann.
ServiceNow, ein weltweit führender Anbieter im Bereich des IT‑Servicemanagements, stellt Tools und Ressourcen bereit, mit denen Unternehmen effektive und leistungsstarke Burndown-Diagramme erstellen können. Mit dem SPM Sprint-Dashboard für Agile 2.0 können Benutzer den Story-Fortschritt klar und deutlich visualisieren und nachverfolgen. Das Dashboard enthält zahlreiche Widgets, darunter Umfang, Prozent abgeschlossen, Vergangene Zeit, Gesamtpunktzahl, Zugesicherte Punktzahl, Blockierte Arbeit und Fehlende Schätzungen.
Das Dashboard für Agile 2.0 integriert detaillierte und leicht lesbare Burnup- und Burndown-Berichte und verwendet die daraus resultierenden Informationen, um ein kumulatives Flussdiagramm zu erstellen. So bietet das Dashboard wichtige Einblicke in den aktuellen Projektstatus. Das umfasst Umfangsänderungen und Trends, wie viel Arbeit bereits erledigt wurde und wie viel noch zu tun ist, die Gesamtzahl der Storys, die Anzahl der Storys, bei denen Schätzungen fehlen, die Wahrscheinlichkeit, dass der Sprint fristgerecht abgeschlossen wird, und vieles mehr. Mit diesen Einblicken können Teams besser das ideale Arbeitstempo bestimmen und erkennen, wie viel Arbeit noch verbleibt und mit welcher Wahrscheinlichkeit der Umfang vor dem Ende des Sprints abgeschlossen wird.
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