Was ist Rapid Application Development?

Rapid Application Development ist ein Ansatz mit schnellen Prototyp- und Feedbackphasen, der die Flexibilität steigert und die Markteinführungszeit verringert.

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Inhaltsverzeichnis
Welche Phasen umfasst der Aufbau eines RAD‑Modells? Worin besteht der Unterschied zwischen RAD und Agile? Welche Vorteile bietet RAD? Was sind die Nachteile von RAD? Welche Projekte und Szenarien eignen sich am besten für RAD? RAD mit ServiceNow App Engine

Unternehmen aller Art werden mit immer höheren Erwartungen an Anwendungsqualität und Bereitstellungszeiten konfrontiert. In dieser Situation sind die Geschwindigkeit und Effektivität von Softwareentwicklungszyklen wichtiger denn je. Doch häufig reicht es nicht aus, schnell effektive Anwendungen zu entwickeln. Das Entwicklungsteam braucht außerdem die nötige Flexibilität, um sich geänderten Anwendungsanforderungen anzupassen – manchmal mitten im Projekt. Die schnelle Anwendungsentwicklung (Rapid Application Development, RAD) bietet die Lösung für dieses Problem.

RAD ist ein anpassungsfähiges Entwicklungsmodell, das die starre Struktur klassischer Wasserfallprozesse hinter sich lässt und stattdessen auf einen agileren Ansatz setzt, der Geschwindigkeit und Flexibilität priorisiert. Das Ergebnis ist eine Entwicklungsmethode, mit der Unternehmen während des gesamten kreativen Prozesses, einschließlich Weiterentwicklung, Feedback einholen und implementieren können.

Anders ausgedrückt: Mit RAD sind Benutzer mitten in die Entwicklung integriert, ihr Feedback wird nicht nur zu Beginn oder am Ende des Prozesses berücksichtigt. Dank dieser laufenden Kurskorrekturen erhalten Unternehmen mit dem RAD-Ansatz die nötige Flexibilität, um konstant Benutzerbedürfnisse zu erfüllen und gleichzeitig kurze Entwicklungszyklen zu erreichen.

 

Alle ausklappen Alle Einklappen Welche Phasen umfasst der Aufbau eines RAD‑Modells?

Der Aufbau eines effektiven RAD‑Modells beinhaltet verschiedene Phasen. Möglicherweise muss der Prozess weiter aufgeschlüsselt werden, um spezifische Geschäftsbedürfnisse oder -einschränkungen zu berücksichtigen, doch standardmäßig umfasst RAD folgende Phasen:

1. Geschäftsmodellierung

In der ersten Phase des Aufbaus eines RAD‑Modells müssen Unternehmen relevante Geschäftsinformationen aus verschiedenen Quellen sammeln. Der Informationsfluss zwischen Geschäftsfunktionen wird identifiziert, und mit seiner Hilfe wird eine genaue Beschreibung davon erstellt, wie Daten angewendet werden können.

2. Datenmodellierung

Mit den Informationen, die in der vorherigen Phase gesammelt und definiert wurden, können Unternehmen die Daten nun analysieren und in spezifische Datengruppen unterteilen. Hierbei werden die Beziehungen zwischen diesen Gruppen klar definiert.

3. Prozessmodellierung

Als Nächstes werden die Datenobjekte, die während der Datenmodellphase definiert wurden, umgewandelt, damit sie im Entwicklungsprozess verwendet werden können. Die Prozessmodellierung ermöglicht Änderungen und Optimierungen an den Datenobjekten.

4. Anwendungsentwicklung

Nachdem die nötige Vorarbeit geleistet wurde, kann das Unternehmen die relevanten Informationen codieren und das System aufbauen. Datenmodelle werden verwendet, um Prototypen zu erstellen, die in der finalen Phase getestet werden.

5. Tests und Übergabe

Jedes Modell, das in der vorherigen Phase erstellt wurde, wird individuell getestet, um etwaige Probleme zu finden oder spezifische Komponenten schnell anzupassen und so das Endprodukt zu verbessern. Und da Prototypen während jeder Iteration getestet werden, wird die Testzeit insgesamt reduziert.

Worin besteht der Unterschied zwischen RAD und Agile?

Da die schnelle Anwendungsentwicklung auf kostspielige Planung und reglementierte lineare Modelle verzichtet und stattdessen einen Ansatz verfolgt, bei dem in jeder Entwicklungsphase Änderungen vorgenommen werden können, wird sie oft mit der Agile-Entwicklung verglichen. RAD beinhaltet zwar viele Agile-Prinzipien, ist jedoch nicht dasselbe.

Die Agile-Entwicklung konzentriert sich darauf, Projekte in Funktionen aufzuteilen, die in Sprints (kurze Zeiträume, in denen Teams spezifische vordefinierte Aufgaben erledigen) entwickelt werden können. Hierbei entstehen mehrere Iterationen, die darauf ausgelegt sind, nach Abschluss der einzelnen Funktionen Feedback einzuholen. Bei RAD hingegen liegt der Fokus eher auf Prototypen, also funktionsfähigen Versionen des vollständigen Produkts, die an Benutzer weitergegeben werden können. So wird Feedback gewonnen, das für die gesamte Anwendung relevant ist. Anstatt darauf zu warten, dass einzelne Funktionen fertiggestellt werden, bevor Benutzermeinungen eingeholt werden, stellt RAD noch in der Entwicklungsphase Prototypen bereit, damit die Funktionalität während des gesamten Prozesses verbessert werden kann.

Hierzu nutzt RAD ein umfangreiches Portfolio wiederverwendbarer Codefragmente, um Prototypen schnell zu entwickeln und zu veröffentlichen. So bleiben Erstellung und Optimierung funktionsfähiger Software im Fokus des Entwicklungsprozesses.

Welche Vorteile bietet RAD?

Da sich Rapid Application Development auf das Erstellen von Prototypen konzentriert, die von Benutzern getestet und bewertet werden können, bringt der Ansatz verschiedene Vorteile gegenüber anderen Entwicklungsmethoden mit sich, darunter:

  • Die Entwicklung kann leicht an veränderte Projektanforderungen angepasst werden.
  • Versionen können schneller entwickelt werden, ohne dass hierfür lange Entwicklungszyklen geplant werden müssen – RAD‑Tools beschleunigen den Prozess.
  • Der Fortschritt zwischen Prototypen lässt sich leicht nachverfolgen und messen.
  • Wiederverwendbarer Code reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und reduziert so Testzeiten.
  • Durch die schnellere Markteinführungszeit und die Vermeidung der Gefahr, dass Projekte wiederholt werden müssen, können Entwicklungsteams mithilfe von RAD für weniger Geld mehr erreichen.
  • Als primäre Testmethode wird Kundenfeedback eingeholt, und die Benutzerbeteiligung wird gefördert, um ein effektiveres Produkt zu erreichen.
  • Risiken können schon früh im Prozess erkannt und beseitigt werden, anstatt warten zu müssen, bis sich die finale Version der Software ihrem Abschluss nähert.
  • Softwareintegrationen der Anwendung finden während des gesamten Entwicklungsprozesses statt, damit das Endprodukt optimal mit anderen Tools und Systemen funktioniert.
  • Neue Technologien können integriert werden, sobald sie auftauchen – selbst mitten in der Entwicklung.
  • Versionen können schnell und ohne nennenswerten Aufwand veröffentlicht werden, wodurch die Markteinführungszeit wichtiger Anwendungen verkürzt wird.
Was sind die Nachteile von RAD?

Trotz der vielen Vorteile sind bei RAD‑Modellen auch einige Nachteile zu berücksichtigen, darunter:

  • RAD hängt in hohem Maße von gut ausgebildeten und erfahrenen Teammitgliedern ab, die in der Lage sind, Geschäftsanforderungen zu erkennen und funktionierende Modelle zu entwickeln.
  • In größeren Teams oder Projekten mit zu vielen Stakeholdern ist eine effektive Zusammenarbeit unter Umständen unmöglich, oder es fehlt ihnen die für Rapid Application Development erforderliche Flexibilität.
  • RAD eignet sich nur für Systeme, die sich effektiv in Module aufteilen lassen.
  • Benutzeranforderungen müssen im gesamten Projektlebenszyklus klar definiert werden.
  • Aufgrund der hohen Kosten der Modellierung und automatisierten Codegenerierung ist RAD möglicherweise zu teuer für Projekte mit kleineren Budgets.
  • RAD eignet sich am besten für Projekte, die kürzere Entwicklungszyklen erfordern. Langfristige Projekte profitieren eher von anderen Methoden.
Welche Projekte und Szenarien eignen sich am besten für RAD?

Aufgrund der oben aufgeführten Nachteile eignet sich Rapid Application Development am besten für Projekte mit einem großen und reaktionsfähigen Pool von Benutzern, die bereit sind, die Anwendung zu testen und ausführliches Feedback zu liefern. Gleichzeitig brauchen Unternehmen Teams aus äußerst fähigen und motivierten Entwicklern, die angeforderte Änderungen schnell umsetzen, damit die neuen Prototypen schnell veröffentlicht werden können. Projekte und Szenarien, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, sind möglicherweise nicht so gut für Rapid Application Development geeignet.

Um effektivere RAD-Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie die folgenden Best Practices berücksichtigen:

  • Stellen Sie sicher, dass das Budget ausreicht, um die Kosten abzudecken – insbesondere die Kosten der Tools, die Sie zur automatisierten Codegenerierung einsetzen.
  • Holen Sie sich Fachexperten zur Seite, die Ihnen das nötige Geschäftswissen bereitstellen können.
  • Wenden Sie RAD nur auf Projekte an, die sich einfach in spezifische Module aufteilen lassen. Projekte, bei denen das nicht möglich ist, profitieren wahrscheinlich nicht vom RAD‑Ansatz.
  • Setzen Sie RAD für Projekte mit dynamischen Anforderungen ein, um sich ändernde Bedürfnisse nahtlos mit Prototypen zu erfüllen, die Benutzern regelmäßig bereitgestellt werden.
Wenn Rapid Application Development auf die richtigen Projekte angewendet wird, bietet der Ansatz zahlreiche Vorteile. Doch er weist auch einige Einschränkungen auf. Glücklicherweise lassen sich viele dieser Einschränkungen mit den richtigen Tools umgehen.
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Durch die Unterstützung von Rapid Application Development (RAD) optimiert ServiceNow App Engine die Fähigkeiten von Entwicklern und automatisiert Workflows. App Engine stellt umfassende Entwicklungsfunktionen bereit, bietet eine sofort einsatzbereite Anwendungsstruktur und lässt sich in praktisch jedes Drittanbieter- oder externe System integrieren. Das Endergebnis? Sie erhalten alle nötigen Fähigkeiten, um leistungsstarke Anwendungen zu entwickeln und sie über den gesamten Prozess hinweg laufend zu optimieren.

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