Was ist Patchverwaltung?

Der Begriff Patchverwaltung beschreibt die Prozesse und Tools, die für die effektive Erkennung, Verteilung und Bereitstellung von Softwareupdates auf IT-Unternehmenssystemen eingesetzt werden.

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Wissenswertes über Patchverwaltung
Warum ist Patchverwaltung wichtig? Welche Vorteile bietet Patchverwaltung? Wie sieht der Prozess der Patchverwaltung aus? Welche Best Practices für Patchverwaltung gibt es? Cyber-Resilienz mit ServiceNow

Internetsicherheit

Wir senden und empfangen ständig Daten über das Internet, sowohl in unserem Privatleben als auch in jeder Branche. Das bedeutet, dass das Internet ein Hauptziel für Hacker ist, da sie dort über webbasierte Anwendungen und Browser auf Ihre Informationen zugreifen können. Und genau das verhindert die Internetsicherheit. Diese Art von IT-Sicherheit überwacht den eingehenden Internet-Datenverkehr auf schädliche Software. Hierbei kommen Firewalls, Anti-Malware- und Anti-Spyware-Lösungen sowie ähnliche Software zum Einsatz.

Keine Software wird ohne Fehler entwickelt. Und selbst nach den rigorosen Testphasen, die Anwendungen in der Regel vor der Bereitstellung durchlaufen, enthalten sie häufig noch unbekannte Fehler oder Schwachstellen, von denen einige vielleicht noch lange unentdeckt bleiben. Gleichzeitig entwickeln sich Bedrohungen für die Datensicherheit immer weiter, und es entstehen neue Angriffsvektoren, wodurch einst effektive Sicherheitsmaßnahmen unbrauchbar werden.

Mit Patches können Entwickler ihre Systeme und Anwendungen aktualisieren, Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen und die Leistung und Benutzerfreundlichkeit verbessern, nachdem die Software veröffentlicht wurde. Doch obwohl Patches für die Aktualisierung von IT-Assets unerlässlich sind, stellen viele Unternehmen fest, dass die schiere Anzahl an Patches für ihre Software und Systeme ein Problem darstellt. Um sicherzustellen, dass alle relevanten Geschäftstechnologien auf dem neuesten Stand sind und keine bekannten Sicherheitslücken aufweisen, verwenden Unternehmen Patchverwaltung.

 

Alle ausklappen Alle Einklappen Warum ist Patchverwaltung wichtig?

Moderne Unternehmen verlassen sich stark auf Computersoftware und implementieren potenziell Hunderte – oder sogar Tausende – von Anwendungen, um interne Prozesse zu optimieren, die Kommunikation zu verbessern, die Leistung nachzuverfolgen und vieles mehr. Die manuelle Verwaltung von Patches für all diese verschiedenen Anwendungen ist extrem zeitaufwändig und führt dazu, dass Teams weniger Zeit für wichtige Geschäftsaktivitäten bleibt. Manuelle Patchverwaltung ist außerdem anfällig für menschliche Fehler und kann zu Schwachstellen oder einer verminderten Anwendungsleistung führen, wenn Patches übersehen oder falsch angewendet werden.

Eine effektive Lösung zur Patchverwaltung beseitigt diese Probleme: Updates werden automatisiert nachverfolgt und installiert, und Unternehmen werden dabei unterstützt, alle Softwarepatches im Blick zu behalten und zu überwachen, auf die ihre Systeme und Geräte angewiesen sind.

Im Folgenden sehen wir uns einige spezifische Bereiche an, die von der Patchverwaltung profitieren:

Sicherheit

Cyberkriminelle finden ständig innovative Ansätze und neue Schwachstellen, die sie für ihre Angriffe ausnutzen können. Wenn solche Schwachstellen erkannt und entsprechende Sicherheitsupdates veröffentlicht werden, gewährleistet die Patchverwaltung, dass diese Updates umgehend angewendet werden, um das Risiko für Unternehmen und Kunden zu reduzieren.

Compliance

Neue Bedrohungen machen häufig auch neue gesetzliche Bestimmungen für Datenverarbeitung und Datenschutz erforderlich. Mithilfe der Patchverwaltung können Unternehmen die Einhaltung dieser neuen Gesetze gewährleisten, sobald sie in Kraft treten, und sich so vor den Folgen nicht gepatchter (und damit nicht konformer) Anwendungen schützen.

Verfügbarkeit

Ungepatchte Systeme sind anfällig für Fehler und Abstürze. Die Patchverwaltung hält diese Systeme aktuell, damit sich Unternehmen keine Sorgen über unerwartete Ausfälle machen müssen.

Funktionalität

Nicht bei jedem Patch geht es um Sicherheit, Wartung oder Reparatur. Oftmals veröffentlichen Entwickler über Softwarepatches neue Funktionen, um ihr Produktangebot zu verbessern. Ohne Patchverwaltung erhalten Unternehmen also nicht die volle Funktionalität ihrer Anwendungen.

Gewährleistung/Support

Software-Entwickler erwarten, dass Benutzer alle neuen Patches installieren. In der Tat verfallen bei vielen Anbietern Systemgarantien, wenn Benutzer nicht mit den neuesten Versionen arbeiten. Ebenso weigern sich viele Entwickler, Support für ungepatchte Anwendungen und Systeme zu bieten.

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Welche Vorteile bietet Patchverwaltung?

Neben der Verbesserung der oben aufgeführten Bereiche bringt Patchverwaltung noch weitere Vorteile mit sich. Dazu gehören:

Weniger gegen sich gerichtete Haftungsansprüche

Ein erheblicher Anteil der Cyberangriffe lässt sich direkt auf ungepatchte Schwachstellen zurückführen. Und Unternehmen, die ihre Verpflichtungen für den Schutz von Kundendaten nicht einhalten, müssen mit erheblichen rechtlichen Konsequenzen rechnen. Ordnungsgemäße Patchverwaltung stellt eine fundamentale Verteidigungslinie dar – nicht nur für Kundeninformationen, sondern auch für das Unternehmen, das diese Informationen verarbeitet.

Verbesserte Kunden-Experience

Für Kunden gibt es kaum etwas Frustrierenderes, als Anwendungen, die einfach nicht funktionieren wollen. Mit Patchverwaltung können kundenorientierte Unternehmen gewährleisten, dass ihre technologischen Angebote wie erwartet funktionieren, und können Fehler und Schwachstellen beheben, sobald diese erkannt werden. Das führt zu einer positiveren Kunden-Experience.

Genauere Patchanwendung

Ein wichtiger Aspekt der Patchverwaltung besteht darin herauszufinden, welche Patches installiert werden müssen und welche nicht. Mit effektiver Patchanwendung können Unternehmen Quellen mit Patchinformationen überwachen, um relevante Updates gleich nach Veröffentlichung zu finden und anzuwenden.

Verbesserte Priorisierung

Wenn es einen Rückstand wichtiger Patches gibt, die bereitgestellt werden müssen, aber nur begrenzte Ressourcen, um diese Bereitstellung durchführen, kann Patchverwaltung die Updates anhand ihres Typs, Schweregrads, Anbieters und anderer Faktoren priorisieren.

Effiziente Bereitstellung

Unternehmen können automatisierte Patchzeitpläne einrichten, um die besten Zeiten für Updates festzulegen – im Idealfall außerhalb der normalen Geschäftszeiten. Dieser Ansatz minimiert Systemausfälle und verhindert, dass Geräteneustarts die Produktivität beeinträchtigen.

Optimale Nachverfolgung/Berichterstellung

Mit Patchverwaltung können Sie ganz einfach auf Patchrichtlinien zugreifen, Änderungen des Netzwerkstatus nachverfolgen und fehlende oder fehlgeschlagene Patches finden und erhalten vollständige Echtzeiteinblicke in alle (geplanten) Updates. Hierzu können Sie mit einem einzigen Klick ausführliche Berichte mit den gewünschten Informationen erstellen.

Wie sieht der Prozess der Patchverwaltung aus?

Effektive Patchverwaltung muss mehr können, als nur neue Updates zu installieren, sobald sie veröffentlicht werden. Um effektives, effizientes und wirtschaftliches Patchen zu gewährleisten, befolgen erfolgreiche Unternehmen eine Strategie zur Patchverwaltung. Zu den wichtigen Schritten in dieser Strategie zählen: 

  • Bestand aller relevanten IT-Assets erfassen 
    Voraussetzung für eine effektive Patchverwaltung ist eine umfassende Bestandsaufnahme aller Anwendungen, Betriebssysteme, IP-Adressen, Verantwortlichen und physischen Standorte. Da die meisten IT-Umgebungen keine statischen Konstrukte sind, können Unternehmen mit häufig angesetzten Bestandsaufnahmen ihrer IT-Assets alle Komponenten im Blick behalten und genauestens dokumentieren.  
  • Assets auf denselben Versionstyp standardisieren 
    Die Identifikation und Installation von Patches ist deutlich weniger komplex, wenn Systeme und Betriebssysteme allesamt denselben Versionstyp nutzen. Standardisieren Sie Assets, wo immer dies möglich ist, damit nachfolgende Korrekturprozesse reibungsloser funktionieren.
  • Bestand aller Sicherheitskontrollen erfassen 
    Mit einer klaren Übersicht aller relevanten IT-Assets besteht der nächste Schritt darin, den Bestand sämtlicher Sicherheitskontrollen zu erfassen, die zum Schutz der Assets installiert wurden. Notieren Sie sich, welche Elemente die einzelnen Kontrollen schützen und mit welchen Assets sie verbunden sind.  
  • Bekannte Schwachstellen zu Assets zuordnen 
    Gleichen Sie jedes relevante IT-Asset mit sämtlichen gemeldeten Schwachstellen ab. So erhalten Sie essenzielle Informationen, mit denen Sie sich ein umfassendes Bild Ihres Sicherheitsrisikos machen können.
  • Risikobasierte Priorisierung durchführen 
    Nach dem Abgleich bekannter Schwachstellen mit Ihren IT-Assets müssen Unternehmen als Nächstes Patchinitiativen klassifizieren und priorisieren, und zwar anhand des Risikos, das sie darstellen. Dann sollten sie gemäß ihren Anforderungen erst einmal die kritischsten Patches planen, bevor weniger wichtige Updates installiert werden.
  • Patches in sicherer Umgebung testen 
    Gelegentlich bringt ein Patch unerwartete Probleme mit sich, die Anwendungen, Systeme oder sogar ganze Unternehmen beeinträchtigen können. Bevor Sie einen Patch flächendeckend installieren, sollten Sie das Update in einer kontrollierten Laborumgebung testen.
  • Updates anwenden 
    Sind die Updates validiert und die Prioritäten festgelegt, ist der Moment gekommen, um die Patches zu installieren. Es empfiehlt sich, Updates batchweise für spezifische Assets bereitzustellen. Denn wenn nach der Testphase doch noch Probleme auftreten, ist es besser, die Folgen auf spezifische Bereiche zu beschränken. 
  • Nachverfolgen, um den Erfolg zu gewährleisten 
    Nachdem ein Patch bereitgestellt wurde, sollten Sie das Asset weiter überwachen und auf Anomalien achten, die möglicherweise ein Ergebnis des Updates sind.
Welche Best Practices für Patchverwaltung gibt es?

IT-Assets spielen für den Erfolg von Unternehmen heutzutage eine entscheidende Rolle. Deshalb ist es wichtig, das Thema richtig anzugehen. Beachten Sie folgende Best Practices für die Patchverwaltung:

Bewusst handeln

Eine zielgerichtete Patchverwaltung – basierend auf einem klaren Verständnis der Gründe von Patchinitiativen – gewährleistet, dass alle Beteiligten auf ihren Erfolg hinarbeiten. Die Bedeutung der Patchverwaltung sollte im gesamten Unternehmen kommuniziert und von jedem Mitarbeiter verinnerlicht werden. So können Sie die flächendeckende Einführung entsprechender Lösungen gewährleisten und wichtige Entscheidungsträger mit an Bord holen.

Erwartungen stecken

Alle Teams und Personen, die in der Patchverwaltung eine aktive Rolle übernehmen werden, müssen nicht nur ihre Zuständigkeiten genauestens kennen, sondern auch sämtliche relevanten Metriken und Ziele, für die sie verantwortlich sind.

Verantwortung fördern

Patchverwaltung ist mehr als nur ein abstraktes Ideal – sie muss messbar und nachvollziehbar sein. Nutzen Sie interne Vereinbarungen (wie Servicelevel-Vereinbarungen), um zu gewährleisten, dass sich Teams auf ihre Ziele konzentrieren und darauf hinarbeiten.

Niemals ungetestete Patches installieren

Anwendungen und Computersysteme sind äußerst komplex, und es besteht immer die Möglichkeit, dass ein neues Update unerwartete Probleme mit sich bringt. Deshalb sollten Sie Patches niemals einführen, ohne sie zuvor in einer kontrollierten Umgebung ausgiebig getestet zu haben. Und selbst nachdem Updates geprüft wurden, empfiehlt es sich, sie zunächst auf einer isolierten Gruppe von Computern zu installieren, bevor Sie sie aufs ganze Netzwerk loslassen.

Effektive Zusammenarbeit

Wie bereits erwähnt, ist Patchverwaltung die gemeinsame Verantwortung verschiedener Teams und Abteilungen. Deshalb ist effektive Kommunikation zwischen diesen Beteiligten entscheidend, um Probleme zu verhindern. Ebenso wichtig ist es, eine gemeinsame Sprache und technische Terminologie festzulegen, damit alle Personen, die für den Betrieb zuständig sind, auf dem gleichen Stand sind.

Wiederherstellungsplan erstellen

Genauso wie in allen anderen Bereichen ist es auch bei der Patchverwaltung eine gute Idee, einen Wiederherstellungsplan zu erstellen und relevante Teams darin zu schulen, was bei einem Fehler der Patchverwaltungslösung zu tun ist. Arbeiten Sie mit IT-Teams und der IT-Verwaltung zusammen, um einen solchen Plan zu erstellen und zu veröffentlichen, und stellen Sie sicher, dass er möglichst viele Szenarien abdeckt.

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Cyber-Resilienz mit ServiceNow

Geschäftssoftware ist alles andere als statisch. Sie ist eine dynamische, sich ständig weiterentwickelnde Kombination verschiedener Systeme und Anwendungen, die regelmäßig aktualisiert werden müssen, um maximale Effektivität zu gewährleisten. Mit Patchverwaltung können Unternehmen Softwarepatches schnell finden und bereitstellen, nachdem sie veröffentlicht wurden, und so die Gefahr reduzierter Leistung und höherer Anfälligkeit für Schwachstellen minimieren. Doch Patchverwaltung ist nur ein Teil der Lösung. Um vollständige Cyber-Resilienz zu schaffen, verlassen sich erfolgreiche Unternehmen auf Security Operations (SecOps) von ServiceNow.

In SecOps kommt SOAR-Technologie (Security Orchestration, Automation and Response) zum Einsatz, in Verbindung mit risikobasiertem Schwachstellenmanagement. So ermöglicht die Lösung eine sichere digitale Transformation im gesamten Unternehmen. Mit SecOps erhalten IT-Teams ein vollständiges Bild ihrer Sicherheitslage, können die betriebliche Agilität fördern und sind in der Lage, IT-Risiken und Wiederherstellungsaufgaben zu priorisieren. Und da Ihr Unternehmen mindestens so dynamisch ist wie die Software, auf die es sich stützt, fasst SecOps wichtige Anwendungen in skalierbaren Paketen zusammen, sodass Ihre Software problemlos mit Ihrem Unternehmen wachsen und Ihre sich ändernden Anforderungen erfüllen kann.

ServiceNow revolutioniert die Patchverwaltung und geht bei Cyber-Resilienz weiter als je zuvor. Erfahren Sie mehr über Security Operations, und optimieren Sie die Sicherheit Ihres Unternehmens.

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