IT-Automatisierung beschreibt den Einsatz von Software zur Verbesserung der Unternehmens-IT durch die Schaffung wiederholbarer Prozesse, wodurch die Notwendigkeit menschlicher Aktionen in IT-Systemen verringert wird.
Wenn es um den Einsatz von Technologie zur Steigerung der Produktivität geht, war Automatisierung schon immer so etwas wie der heilige Gral. Seit der Begriff Mitte der 1940er Jahre zum ersten Mal geprägt wurde, um neue Fortschritte in den mechanisierten Produktionslinien der Automobilindustrie zu beschreiben, hat die Idee, dass Maschinen in der Lage sein könnten, Aufgaben auf menschlichem Niveau präzise und effektiv auszuführen, fast jede Branche revolutioniert. Mit dem Aufkommen des digitalen Zeitalters wurden diese Möglichkeiten erweitert, und Automatisierung wurde als sogenannte „IT-Automatisierung“ auf Computersysteme und verwandte Komponenten ausgedehnt.
Dieser auch als Infrastrukturautomatisierung bezeichnete Prozess versetzt Unternehmen in die Lage, bei der Bereitstellung von IT-Lösungen auftretende Probleme im Zusammenhang mit Hardware, Software, Netzwerkkomponenten, Betriebssystem, Datenspeicherung usw. leichter in den Griff zu bekommen.
Wie die meisten Formen der Automatisierung dient IT-Automatisierung dazu, sich wiederholende, zeitraubende Aufgaben zu übernehmen, die sonst von menschlichen Mitarbeitern erledigt werden müssten. Viele dieser Aufgaben sind zwar für die ordnungsgemäße Verwaltung eines Unternehmens unerlässlich, erfordern aber kaum Intelligenz, Kreativität oder abstrakte Problemlösungsfähigkeiten. Sie können für IT-Mitarbeiter zu einer zeitlichen Belastung werden, die sie daran hindert, sich anderen, strategisch wichtigeren Aufgaben zu widmen.
Mit IT-Automatisierung lassen sich viele dieser Probleme lösen. Durch den Einsatz von Automatisierungstechnologien wie KI und ML (künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen) kann die IT-Automatisierung den manuellen Arbeitsaufwand in Rechenzentren und bei der Bereitstellung von Clouds reduzieren, sodass sich IT-Abteilungen auf andere wichtige Aufgaben konzentrieren können.
Angesichts der steigenden IT-Anforderungen an Unternehmen ist IT-Automatisierung inzwischen keine Zukunftsvision mehr, sondern eine Notwendigkeit, damit Unternehmen in der immer schnelleren und sich weiterentwickelnden modernen IT-Umgebung funktionieren können. IT-Automatisierung ermöglicht es IT-Teams jeder Größe, aufkommende Bedürfnisse und Erwartungen schnell und effektiv zu erfüllen, ohne den IT-Talentpool des Unternehmens wesentlich erweitern zu müssen.
Ähnlich wie bei Informationstechnologie, die für eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Anwendungsfällen eingesetzt werden kann, ist auch die potenzielle Anwendung der IT-Automatisierung breit gefächert. Unternehmen setzen IT-Automatisierung in der Regel für folgende Aufgaben ein:
- Cloud-Automatisierung
- Incident Management
- Ressourcenbereitstellung
- Anwendungsbereitstellung
- Netzwerkverwaltung
- Überwachung von Sicherheit und Compliance
Mit der IT-Automatisierung sind zahlreiche Vorteile verknüpft. Dazu gehören:
Menschliche Fehler verursachen einen beträchtlichen Teil aller Datenfehler und können für Unternehmen und ihre Kunden erhebliche Probleme mit sich bringen. Wenn Daten manuell eingegeben werden oder Aufgaben von mehreren Teammitgliedern ausgeführt werden, lässt sich die Konsistenz kaum aufrechterhalten. Automatisierung reduziert oder beseitigt das menschliche Element und stellt sicher, dass alle Aufgaben jedes Mal korrekt ausgeführt werden.
Ähnlich wie bei dem obigen Punkt wird auch der detailverliebteste Mensch nie in der Lage sein, die Verarbeitungsgeschwindigkeit eines funktionierenden Computersystems zu erreichen. Richtig angewendet, ermöglicht IT-Automatisierung einen IT-Betrieb, der schneller abläuft als es sonst möglich wäre, und verkürzt die Service- und Bereitstellungsdauer spürbar.
IT-Automatisierung reduziert, wenn sie richtig eingesetzt wird, die Anzahl der Arbeitsstunden, die zur Erledigung von IT-Aufgaben benötigt werden. Gleichzeitig gibt sie den IT-Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Zeit effektiver zu nutzen und mehr zu erreichen. Zusammengenommen führen diese beiden Faktoren zu geringeren Kosten und höheren Erträgen für Unternehmen, die in IT-Automatisierung investieren.
Gut ausgebildete IT-Experten sind das Geld wert, das Unternehmen in ihre Einstellung investieren. Wenn diese Experten dann jedoch mit sich wiederholenden, manuellen IT-Aufgaben betraut werden, holen die Unternehmen nicht das Beste aus ihren qualifizierten Mitarbeitern heraus. IT-Automatisierung nimmt den IT-Fachleuten diese Aufgaben ab und verschafft ihnen mehr Zeit für ihre anderen wichtigen Aufgaben.
Nicht automatisierte Prozesse erfordern natürlich eine größere Anzahl von Benutzern und anderen Personen, die an der Verwaltung potenziell sensibler Daten beteiligt sind. Und mit jedem zusätzlichen Benutzer steigt das Risiko einer (beabsichtigten oder unbeabsichtigten) Sicherheitsverletzung. IT-Automatisierung reduziert die Anzahl der Benutzer und Führungskräfte, die für die Ausführung von IT-Aufgaben benötigt werden. Darüber hinaus kann die Automatisierung die Erkennung von Incidents und die Reaktion darauf verbessern.
Trotz der vielen Vorteile, die die IT-Automatisierung bietet, birgt sie auch gewisse Risiken. Hier sind eine Handvoll Nachteile, die Sie berücksichtigen sollten:
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Automatisierungsprogrammen Fehler unterlaufen. Wenn ein IT-Administrator jedoch einen Fehler in den Konfigurationseinstellungen macht, bei der Programmierung der Automatisierung für eine komplexe Aufgabe versehentlich einen Schritt überspringt oder anderweitig wichtige grundlegende Informationen falsch handhabt, wird das IT-Automatisierungsprogramm diese Fehler viel weiter und schneller verbreiten als dies bei einem ähnlichen manuellen Fehler der Fall wäre. Eine gründliche Prüfung von Automatisierungen vor ihrer Bereitstellung kann dieses Risiko verringern.
Automatisierung kann zwar von KI und ML profitieren, ist aber nicht an sich und für sich intelligent. Sie ist vielmehr darauf ausgelegt, Anweisungen – in Form von Befehlen und Skripten – buchstabengetreu zu befolgen. Wenn unerwartete Abweichungen auftreten, neue Prioritäten aufkommen oder sich abzeichnende Events auch nur kleine Änderungen verursachen, sind automatisierte Systeme nicht in der Lage, ihre Funktionen von sich aus an die neuen Anforderungen anzupassen. Unternehmen müssen wiederkehrende Zeiten einplanen, um bestehende Automatisierungen zu überprüfen, neu zu bewerten und zu überarbeiten. Andernfalls werden diese Automatisierungen einfach so weiter funktionieren wie bisher.
Mithilfe der IT-Automatisierung können Unternehmen zwar auf lange Sicht Geld sparen, aber es stellt sich immer noch die Frage nach den Einstiegskosten. Einfach ausgedrückt: IT-Automatisierung kann eine teure Investition sein, und es kann einige Zeit dauern, bis sich diese Automatisierungssysteme bezahlt machen. Unternehmen sollten sorgfältig abwägen, ob ihre IT-Automatisierungsinitiativen einen ausreichenden ROI bieten, um die Vorlaufkosten wettzumachen.
Wie Sie das Beste aus der IT-Automatisierung herausholen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Im Folgenden finden Sie einige Best Practices, die Sie im Hinterkopf haben sollten, wenn Sie in IT-Automatisierung investieren wollen:
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen bei der Einführung von Automatisierungsinitiativen bei bestimmten Führungskräften, Abteilungen, Teams und Einzelpersonen auf Skepsis stoßen. Wenn Sie die Vorteile der IT-Automatisierung – nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die einzelnen Teammitglieder – umfassend kommunizieren, können Sie sicherstellen, dass sich alle Beteiligten für den Erfolg der Initiative einsetzen. Gleichzeitig kann die enge Zusammenarbeit mit Teams und anderen Stakeholdern unschätzbare Einblicke darüber liefern, welche Art von Automatisierungslösung den größten Vorteil bringen wird.
Die richtige IT-Automatisierungslösung sollte in der Lage sein, eine Reihe von unterschiedlichen Anwendungsfällen zu bewältigen. Außerdem muss sie einfach und benutzerfreundlich genug sein, damit die Benutzer ihr vertrauen. Wenn Sie sich bei der Auswahl eines Tools für die Automatisierung auf Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität konzentrieren, können Sie eine höhere Akzeptanz und damit eine schnellere Rendite erzielen.
IT-Automatisierung hat die Fähigkeit, selbst die komplexesten digitalen Prozesse vollständig zu revolutionieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass Unternehmen versuchen sollten, mit den komplexesten Prozessen zu beginnen. Fangen Sie stattdessen klein an, und planen Sie langfristig. Wenn Sie mit einer einfachen Automatisierung beginnen, sammeln Sie wertvolle Erfahrungen und entdecken weitere Möglichkeiten der Automatisierung. Unternehmen können dann auf diesen Erfolgen aufbauen, um die IT-Automatisierung in immer komplexeren Anwendungsfällen weiter zu implementieren.
Mit einer genauen Dokumentation können Sie verhindern, dass sich allzu komplexe Lösungen durchsetzen, wenn einfache Lösungen ausreichen würden. Ebenso lässt sich anhand von Unterlagen leichter feststellen, wo Fehler gemacht wurden, wenn es ein Problem mit einer bestimmten Automatisierung gibt.
Wenn man die Teams sich selbst überlässt, kommt die IT-Automatisierung möglicherweise nur langsam voran. Spornen Sie die Teams zum Handeln an, und schaffen Sie einen Vorreiter für die Automatisierung, indem Sie einen Teamleiter für IT-Automatisierung benennen. Dieser übernimmt die Verantwortung dafür, dass die Best Practices für IT-Automatisierung befolgt werden, dass eine entsprechende Dokumentation geführt wird und dass in allen Bereichen, in denen die IT-Automatisierung eingesetzt wird, Ziele gesetzt und nachverfolgt werden.
IT-Automatisierung kann in nahezu allen Projekten eingesetzt werden, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie immer die richtige Lösung ist. Laufende Projekte, die viele sich wiederholende Aufgaben beinhalten oder fehleranfällig sind, eignen sich möglicherweise gut für die IT-Automatisierung. Einmalige Projekte oder solche, die einen hohen Grad an Anpassung erfordern, profitieren dagegen nicht in gleichem Maße davon. Denken Sie daran: Automatisierung sollte kein Selbstzweck sein, sondern ein Mittel, das Unternehmen zu mehr Erfolg verhilft. Wenn ein bestimmtes Automatisierungsprojekt dieses Ziel nicht unterstützt, sollten die Verantwortlichen bereit sein, darauf zu verzichten.
Wie bereits erwähnt, bedarf es für eine erfolgreiche Automatisierungsinitiative der Akzeptanz und Unterstützung durch Teams, Führungskräfte und Stakeholder. Werben Sie für IT-Automatisierung, indem Sie die wichtigsten Vorteile klar benennen und spezifische Automatisierungsvorschläge mit festgelegten Geschäftszielen verknüpfen. Seien Sie sich darüber im Klaren, was der Plan beinhalten wird, und unterteilen Sie ihn in überschaubare Teile, damit es den Entscheidungsträgern leichter fällt, alles zu verstehen, was er mit sich bringt. Und wenn die Initiative einmal angelaufen ist, sollten Sie unbedingt über die Erfolge berichten.
Now Platform, das preisgekrönte, cloudbasierte Toolset von ServiceNow zur Automatisierung von Workflows, bietet Unternehmen alles, was sie für eine erfolgreiche IT-Automatisierung benötigen.
Erfahren Sie mehr über die Optimierung Ihrer IT-Prozesse, und sehen Sie, wie weit die richtigen Automatisierungslösungen Ihr Unternehmen bringen können.