Was ist bimodale IT?

Bimodale IT ist eine IT Strategie, bei der zwei unterschiedliche Bereitstellungsmodi zum Einsatz kommen: einer mit dem Schwerpunkt auf Stabilität und Arbeit und ein zweiter für Innovation und Erkundung.

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Inhaltsverzeichnis
Wie lauten die beiden Modi der bimodalen IT? Welche Vorteile bietet die bimodale IT? Welche Risiken bestehen bei der bimodalen IT? Best Practices bei der Implementierung bimodaler IT Digitale Transformation mit ServiceNow

Die moderne IT steht bei der Bereitstellung vor einem gewissen Dilemma: Einerseits müssen IT-Teams in der Lage sein, neue Lösungen zu erkunden und die Grenzen ihrer aktuellen Fähigkeiten zu verschieben, um Geschäft und Produkte zu verbessern. Andererseits ist es genauso wichtig, dass die IT die nötige Sicherheit und Genauigkeit der bestehenden Infrastrukturen gewährleisten. Diese beiden Anforderungen wirken auf den ersten Blick widersprüchlich. Denn wie können Unternehmen auf Nummer sicher gehen, aber gleichzeitig die IT-Komfortzone verlassen, um Innovation zu fördern?

Die Antwort auf diese Frage ist die bimodale IT.

Sie verwandelt die IT in eine Umgebung mit zwei separaten Prozessebenen. Mit diesen beiden parallelen Bereichen für die IT-Entwicklung kann Ihr Unternehmen innovative Optionen ausprobieren und gleichzeitig den stabilen Normalbetrieb gewährleisten.

 

Alle ausklappen Alle Einklappen Wie lauten die beiden Modi der bimodalen IT?

Wie bereits erwähnt, können Sie mit dem bimodalen Ansatz zwei verschiedene Methoden in der IT-Entwicklung unterstützen und müssen so keine Kompromisse zwischen Stabilität und Innovation eingehen. Die genauen Definitionen unterscheiden sich zwar von Unternehmen zu Unternehmen, doch im Allgemeinen lassen sie sich anhand ihrer Vorteile und Herausforderungen unterscheiden:

Modus 1: Konsistenz

Modus 1 der bimodalen IT soll bestehende Prozesse in gut definierten Bereichen (mit klaren Anforderungen und vollständig bekannten Parametern) optimieren. Dieser Modus ist effektiver, wenn er für Aufgaben wie Verwaltung und Stabilität des Kernsystems eingesetzt wird, und umfasst in der Regel gezielte, bereits bewährte Entwicklungszyklen, die vorhersehbare Ergebnisse liefern. Modus 1 verlässt sich auf hochspezialisierte Programmierer und beinhaltet viele traditionelle Methoden der Softwareentwicklung wie die Wasserfallmethode.

Modus 2: Kreativität

Während Modus 1 auf Nummer sicher geht und in vertrauten Gefilden arbeitet, ist Modus 2 erkundungsfreudiger. In ihm werden agile Prinzipien angewendet, um Bereiche der Unsicherheit zu optimieren und Projekte schneller zum Abschluss zu bringen. Um die Gefahren zu reduzieren, die mit diesen innovativen Ansätzen einhergehen, erstellen und testen IT-Teams Hypothesen, bevor sie Changes auf größere Iterationen anwenden. Dennoch stellt Modus 2 ein höheres Risiko dar und erfordert gesteigerte Flexibilität sowie häufige Updates, damit Projektanforderungen an den Entwicklungsfortschritt angepasst werden können.

Einfach gesagt, befasst sich der erste Modus eher mit Stabilität. Er ist langsam, vorhersehbar und (was noch wichtiger ist) sicher. Der zweite Modus wird eher durch seine Fähigkeit zur Innovation definiert. Er ist erkundungsfreudig, flüssig und riskant, kann aber deutlich schneller Ergebnisse liefern und die digitale Transformation in Ihrem Unternehmen vorantreiben.

Welche Vorteile bietet die bimodale IT?

Die zwei entgegengesetzten Aufgaben der IT – der klassische Fokus auf stabile Systemverwaltung und der steigende Bedarf an wettbewerbsfähiger Innovation – schaffen eine Umgebung, in der ein zweistufiger Ansatz in verschiedensten Branchen zusehends zum neuen Standard IT-relevanter Geschäfte wird. Das liegt daran, dass bimodale IT-Prozesse bestimmte Vorteile mit sich bringen, darunter:

Klarerer Fokus

Beim klassischen monomodalen IT-Ansatz sind dieselben Ressourcen sowohl für die Verwaltung bestehender Systeme und Prozesse als auch für die Innovation zuständig. Das führt allerdings häufig dazu, dass entweder der eine oder der andere Schwerpunkt vernachlässigt wird. Die bimodale IT unterteilt die IT in zwei Modi, die individuell definiert und verwaltet werden. So können Teams ihre Fähigkeiten voll auf den Modus konzentrieren, dem sie zugewiesen sind. Und damit können Unternehmen die Innovation fördern, ohne wichtige Systemwartungen zu vernachlässigen – und umgekehrt.

Höhere Geschwindigkeit

Markteinführungszeit war schon immer ein wichtiger Leistungsindikator für die IT in Unternehmen. Der bimodale Ansatz beschleunigt die IT-Entwicklung, indem ein IT-Bereich seine gesamte Energie auf die schnelle Ideenfindung und Lösungsbereitstellung konzentrieren kann, um Benutzererwartungen zu erfüllen.

Höhere Agilität

Agilität geht Hand in Hand mit einer verkürzten Markteinführungszeit und ist eine wichtige Eigenschaft des zweiten Modus der bimodalen IT. Modus 2 ist nicht durch etablierte Prozesse eingeschränkt, sondern kann neuartige Lösungen frei ausprobieren und sich anpassen, um neuen Anforderungen und Bedingungen gerecht zu werden. Mit dieser gesteigerten Flexibilität können Unternehmen auf Unterbrechungen reagieren und in der schnelllebigen digitalen Welt von heute wettbewerbsfähig bleiben.

Höhere Sicherheit

Langsame und konstante Prozesse bieten zwar nicht sonderlich viel Flexibilität, doch sie sind entscheidend für die Sicherheit und Stabilität der Systeme. Modus 1 der bimodalen IT gewährleistet, dass ein stärkerer Fokus auf Innovation nicht mit einer Vernachlässigung von notwendigen Aufgaben und Altsystemen einhergeht. So können Unternehmen ihr sicheres IT-Fundament wahren und nicht von Innovation geprägte Prozesse modernisieren.

Weniger Schatten-IT

Moderne Benutzer sind äußerst proaktiv und technologisch versiert. Wenn die IT ihnen also nicht das bietet, was sie brauchen, versuchen sie, selbst eine Lösung zu finden. Und das kann zu einer gefährlichen Schatten-IT führen, in der nicht autorisierte Geräte und Anwendungen eingesetzt werden, mit denen die IT umgangen wird. Mit einem bimodalen Ansatz für die IT erhalten Benutzer schnell die gewünschten – und genehmigten – Lösungen, die sie brauchen und kommen so gar nicht erst in Versuchung, sich anderswo umzuschauen.

Welche Risiken bestehen bei der bimodalen IT?

Angesichts der potenziellen Vorteile wirkt es vielleicht so, als sei die bimodale IT ein Muss. Doch leider müssen Unternehmen erst einmal einige Herausforderungen meistern und falsche Annahmen ausräumen, bevor sie einen effektiven bimodalen IT-Ansatz aufbauen können. Zu diesen Herausforderungen zählen:

Entzweiung

Im Idealfall schafft der bimodale Ansatz zwei separate Gruppen, die jeweils denselben übergreifenden Unternehmenszielen zuarbeiten. Doch in der Praxis haben diese Gruppen oft das Gefühl, in direktem Konkurrenzkampf um Ressourcen und Einfluss zu stehen. Das führt zu einer kontraproduktiven „Wir gegen die anderen“-Mentalität, die Kommunikation und Zusammenarbeit beeinträchtigt und die beiden Modusteams daran hindert, sich vollständig zu vertrauen und aufeinander zu verlassen.

Verunsicherung

Ohne die richtige Schulung und andere Formen der Vorbereitung kann die Unterteilung der IT in mehrere Lager schnell zu Verunsicherung hinsichtlich der Rollen, Prozesse, Erwartungen usw. führen. Wenn Mitarbeiter die Details oder den Grund dieser Veränderungen nicht verstehen, werden sie schnell demotiviert und untergraben die möglichen Vorteile des bimodalen Ansatzes.

Widerstand gegen Veränderungen

Eine große Sorge unter Branchenführern ist, dass die bimodale IT scheinbar den Eindruck erweckt, dass Maßnahmen zur digitalen Transformation nicht auf bestehende IT-Prozesse angewendet werden müssen. Deshalb sind die effektivsten Lösungen für bimodale IT diejenigen, die Unternehmen dazu bringen, ihren Modus 1 weiter zu optimieren, anstatt einfach nur Übergangsmaßnahmen zu ergreifen und sämtliche Innovation auf Modus 2 zu verlagern.

Best Practices bei der Implementierung bimodaler IT

Die Herausforderungen der bimodalen IT können leicht dazu führen, dass Ihr Unternehmen beim Aufbau einer zweistufigen IT-Bereitstellungsstruktur vom Weg abkommt. Um eine erfolgreiche Implementierung zu gewährleisten, sollten Sie folgende Best Practices befolgen:

Separate, aber vernetzte Teams aufbauen

Die meisten Unternehmen bauen zur Trennung der IT in zwei verschiedene Modi ganz einfach zwei separate IT-Teams auf, von denen eines für die Verwaltung bestehender Systeme, Prozesse und Betriebsvorgänge und das andere für Innovation zuständig ist. Das kann zwar unter Umständen unausweichlich sein, doch Sie sollten sich bewusst sein, dass durch den Aufbau separater Teams Hindernisse zwischen diesen Teams entstehen können. Deshalb sollten Sie sicherstellen, dass Kommunikation und Zusammenarbeit für beide Seiten weiterhin im Fokus stehen, da sie sonst möglicherweise gegeneinander arbeiten oder sogar Erfolge auf Kosten des anderen Teams verbuchen.

Die richtigen Personen finden

Der Erfolg bimodaler Ansätze hängt davon ab, über welche Fähigkeiten die Mitglieder Ihrer IT-Abteilung verfügen. Leider gestaltet es sich oft schwierig, die richtigen Personen zu finden und ein entsprechendes Team aufzubauen, gerade bei den ersten Schritten in Richtung einer bimodalen IT-Struktur. Bevor Sie Teams zusammenstellen, sollten Sie ausführliche Talentprofile erstellen, um die Erfahrung und die Kompetenzen zu definieren, die Sie benötigen – mit einem Fokus auf Vielseitigkeit und der Fähigkeit, in einer autonomen Umgebung produktiv zu arbeiten. Sobald die Teams aufgebaut sind, sollten Sie regelmäßig Leistungsprüfungen durchführen und Optionen zur kontinuierlichen Schulung anbieten, um die Effektivität der Teams zu steigern.

Bewährte Governance-Prozesse aufbauen

Ein bimodaler Ansatz betrifft nicht nur die IT-Abteilung Ihres Unternehmens. Da so viele bestehende Governance-Prozesse für Altsysteme entwickelt wurden und ihr primäres Ziel eine höhere Kontrolle ist, müssen für die Implementierung eines bimodalen Ansatzes wahrscheinlich viele Prozesse neu bewertet und umgestaltet werden, um sie innovationsfreundlicher zu machen. Hierzu müssen Sie Entscheider von den Vorteilen der bimodalen IT überzeugen, die bestehenden Prozesse identifizieren, die sich nicht für bimodale IT eignen, und wo nötig Änderungen vornehmen, um Verwaltungsebenen zu reduzieren und die Selbst-Governance zu fördern.

Technologie einsetzen, wo immer dies möglich ist

Beide Modi innerhalb der bimodalen Struktur können von Technologielösungen profitieren, darunter Automatisierung, intelligente Analysen, Datenmodelle mit einer zentralen Datenquelle („Single Source of Truth“), Omni-Channel-Verfügbarkeit und vieles mehr. Ergänzen und erweitern Sie die Fähigkeiten Ihrer Teams mit zuverlässigen Tools, und holen Sie Feedback ein, um zu gewährleisten, dass die Technologie richtig funktioniert und die richtigen Probleme löst.

Erfolge messen und feiern

Wählen Sie Erfolgsmetriken aus, die Sie nachverfolgen können, um bei Bedarf Kurskorrekturen vorzunehmen. Und wenn sich Ihre Bemühungen bezahlt machen und das bimodale Modell erste positive Auswirkungen auf Ihr Geschäft verzeichnet, sollten Sie diese Erfolge kommunizieren. Feiern Sie sie öffentlich, und vermitteln Sie Ihren Teams, dass Sie ihre Arbeit wertschätzen und dass sie sich auszahlt.

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