Hybrides Projektmanagement ist eine Form des Projektmanagements, bei der mehrere Managementansätze in einer einzigen Methodik vereint werden.
Das hybride Projektmanagement hat in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Durch die Kombination mehrerer Methoden des Projektmanagements werden die Vorteile anderer, etablierterer Methoden vereint. Der Begriff hybrides Projektmanagement bezieht sich zwar auf eine beliebige neue Methode, die durch die Kombination von zwei oder mehr bestehenden Methoden (z. B. Methode des kritischen Pfades, Six Sigma, PRINCE2, Outcome Mapping usw.) entsteht, doch in der Praxis vereint der hybride Ansatz in der Regel Agile-Methoden mit dem herkömmlicheren Wasserfall-Modell.
Organisationen, die eine hybride Agile-Methode anwenden, profitieren daher im Allgemeinen von der Anpassungsfähigkeit, der Geschwindigkeit und den Lean-Merkmalen von Agile, aber auch von der starren Struktur und der Klarheit der Wasserfall-Methode.
Es gibt viele Faktoren, die mit einem erhöhten Bedarf an hybridem Projektmanagement verknüpft sein könnten. Drei der wichtigsten sind:
- Zunehmende Komplexität von Projekten
Projekte werden in fast allen Branchen immer komplexer und erfordern bessere Managementprinzipien, um sie effektiv zu Ende zu führen. - Verstärkter Wettbewerb auf dem Markt
Mit dem Aufkommen neuer Technologien und dem Eintritt neuer Akteure in den Markt stellen Unternehmen weltweit fest, dass sie mehr tun müssen, um aufkommende Probleme zu antizipieren und proaktiv zu reagieren, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. - Wachsende Kundenansprüche
Der immer stärkere Fokus auf Kundenorientierung hat zu höheren Kundenansprüchen geführt, insbesondere in Bezug auf Geschwindigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Personalisierung. Unternehmen müssen heute schneller denn je in der Lage sein, auf die sich ändernden Bedürfnisse ihrer Kunden zu reagieren.
Durch die Kombination von Agile- und Wasserfall-Methoden bietet das hybride Projektmanagement mehrere klare Vorteile. Dazu gehören:
Das hybride Projektmanagement vereint das Beste aus beiden Welten und ermöglicht eine umfangreiche projektspezifische Anpassung, sodass es sich problemlos auf alle Teams beliebiger Größe und in praktisch jeder Branche anwenden lässt. Diese höhere Flexibilität macht es häufig zur bevorzugten Methode für Organisationen, die unterschiedliche Arten von Projekten abwickeln müssen.
Das hybride Projektmanagement bildet ganze Projekte von Anfang bis Ende klar ab. Es beschreibt das Projekt im vollen Umfang und gibt die Verantwortlichkeiten derjenigen an, die es bis zum Abschluss begleiten. Mitarbeiter, Manager und wichtige Stakeholder können sofort sehen, wo sich das Projekt gerade befindet, welche nächsten Schritte erforderlich sind, um es voranzubringen, und wer an jedem einzelnen Schritt beteiligt ist.
Neben der Festlegung der Verantwortlichkeiten ermöglicht der Planungsaspekt des hybriden Projektmanagements Unternehmen die Erstellung detaillierter Pläne und genauer Kostenschätzungen. Die Phasen sind an bestimmte Leistungen und einen klaren Überprüfungsprozess geknüpft, und durch vordefinierte Sprints können neue Funktionen schnell und planbar bereitgestellt werden.
Das hybride Projektmanagement macht sich die höhere Anpassungsfähigkeit von Agile zunutze und ermöglicht es Teams, Projekte während der Entwicklung einfach neu zu bewerten und bei Bedarf umzustellen, um aufkommende Probleme und sich ändernde Prioritäten besser zu bewältigen.
Der Workflow des hybriden Projektmanagements besteht aus fünf Schritten:
Komponenten sind die spezifischen Einheiten des Projekts – die einzelnen Bausteine, die die Produktanforderungen darstellen.
Je nach spezifischen Komponenten hat ein Projekt mindestens einen Pfad, kann aber auch mehrere haben.
In den Backlogs werden die wichtigsten Aufgaben aufgeführt, die in jeder Komponente erledigt werden müssen. Die Aufgaben werden anhand des Backlog bestimmt.
Das hybride Projektmanagement lehnt sich an das Konzept der Sprints der Agile-Methodik an. Diese Sprints stellen die eigentliche Arbeit dar, die in die Erledigung von Aufgaben fließt, einschließlich Forschung, Entwicklung, Tests und Freigabe. Jeder Sprint dauert in der Regel vier bis acht Wochen, kann aber je nach Projekt mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen.
In der letzten Phase wird das Projekt abgeschlossen und freigegeben. In dieser Phase wird auch nach dem Release Kundenfeedback gesammelt und berücksichtigt.
Das hybride Projektmanagement übernimmt zwei wesentliche Rollen aus den zugrunde liegenden Methoden. Von den traditionellen, wasserfallbezogenen Ansätzen übernimmt es die Idee des Projektmanagers, und von Agile übernimmt es die Rolle Scrum Master.
Wie interagieren diese beiden Rollen im Rahmen des hybriden Projektmanagements? Der Projektmanager trägt die Gesamtverantwortung für das Management des Projekts. Er trägt die volle Verantwortung für den Projekterfolg und ist außerdem für die Überwachung einer effektiven Planung zuständig. Er legt die Ziele für den vorgegebenen Zeitrahmen fest und unterteilt die Hauptziele in Unterziele, die mit bestimmten Komponenten verbunden sind.
Sobald die Ziele festgelegt sind, arbeitet der Projektmanager an der Definition der Aufgaben für jede Komponente. Er ernennt einen Scrum Master, der die einzelnen Sprints leitet und die Details für die Umsetzung der Aufgaben festlegt. Der Scrum Master kann dann seine eigenen Teams zusammenstellen, um die Projektanforderungen zu erfüllen.
Der Projektmanager trägt zwar die Gesamtverantwortung für das Projekt, sollte aber eng mit dem Scrum Master zusammenarbeiten, um die Projektphasen effektiv in klar definierte Aufgaben zu unterteilen, angemessene Fristen festzulegen und einen Arbeitsplan für das Projekt zu erstellen. Der Scrum Master übernimmt für die Dauer jedes Sprints die Leitung, und sobald der Sprint abgeschlossen ist, übernimmt der Projektmanager wieder und überprüft die Ergebnisse des Sprints. Anschließend gibt er seine Erkenntnisse und Empfehlungen an den Scrum Master zurück, der dafür verantwortlich ist, vor Beginn des nächsten Sprints alle notwendigen Verbesserungen am Prozess vorzunehmen.
Vereinfacht kann man sich die Beziehung zwischen Projektmanager und Scrum Master so vorstellen, dass der Projektmanager in erster Linie für die Front-End-Aufgaben zuständig ist, während der Scrum Master die wesentlichen Back-End-Aufgaben übernimmt. Der Projektmanager wäre also für Dinge wie das Sammeln und Organisieren von Kundenfeedback, das Definieren von Komponenten und das Festlegen von Anforderungen verantwortlich, während der Scrum Master für die Durchführung von Entwicklungssprints, die Verwaltung von Aufgaben-Backlogs und den Release fertiger Produkte zuständig wäre.
Jedes Unternehmen geht wahrscheinlich anders an hybrides Projektmanagement heran, je nach Zielen, Bedürfnissen und Einschränkungen. Ohne klare Vorgaben kann die Kombination von Agile- und Wasserfall-Methoden jedoch eine schwierige Angelegenheit sein. Im Folgenden stellen wir einen bewährten Ansatz für hybrides Projektmanagement vor:
Unternehmen, die bereits eine bevorzugte Projektmanagementmethode haben, möchten vielleicht nicht alles auf einmal komplett umstellen. Stattdessen sollten sie lieber klein anfangen und prüfen und bewerten, was im Rahmen ihres derzeitigen Ansatzes möglich ist und was nicht.
Wenn Teammitglieder offen über Probleme, Ärgernisse oder Ineffizienzen diskutieren, die sie bei der etablierten Projektmanagementmethode festgestellt haben, erhalten sie wertvolle Einblicke in Mängel, die behoben werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Teammitglieder den Erfolg des neuen Ansatzes selbst in die Hand nehmen können. Bestimmen Sie eine Handvoll Probleme mit höchster Priorität, auf die Sie sich zunächst konzentrieren, in dem Wissen, dass weniger dringende Probleme in der Zukunft gelöst werden können.
Sowohl Wasserfall- als auch Agile-Methode sind hocheffektiv, wenn sie auf die richtige Art von Projekten angewendet werden. Machen Sie sich diese Tatsache zunutze, indem Sie das Projekt näher anschauen und bestimmen, wo der Wasserfall-Ansatz besser geeignet wäre und wo Agile die beste Unterstützung bieten würde.
Beginnen Sie damit, die Teile des Projekts zu identifizieren, die fest, strikt und klar definiert sind, mit strengen Ergebnissen, Anforderungen und Ressourcen. Für diese Aspekte sollten Sie die Wasserfall-Methode anwenden. Ermitteln Sie dann die Teile des Projekts, die nicht klar definiert sind – zu liefernde Ergebnisse, Anforderungen oder Ressourcen, die etwas flexibel sind, sich im Laufe des Projekts ändern können oder noch nicht feststehen. Verwenden Sie für diese Teile die Agile-Methode.
In dieser Phase kann es sinnvoll sein, die letzten Projekte in Augenschein zu nehmen, problematische Bereiche zu identifizieren und zu überlegen, wie eine Überarbeitung der in diesen Bereichen verwendeten Methode den Gesamtworkflow verbessern könnte.
Wie bereits erwähnt, geht jedes Unternehmen hybrides Projektmanagement etwas anders an. Das bedeutet, dass jede Organisation ihre Teams in der richtigen Methode für ihre spezifischen Projekte schulen muss - selbst wenn die Teammitglieder bereits Erfahrung mit Wasserfall-, Agile- oder hybriden Methoden haben.
Schulungen sollten alle Teammitglieder als Anfänger behandeln. Vermeiden Sie Jargon und Akronyme, und gehen Sie niemals davon aus, dass das Team von Natur aus ein Verständnis für jeden Aspekt der Methode hat. Geben Sie in der Schulung einen Überblick darüber, was mit hybriden Methoden gelöst werden soll und welche Ergebnisse das Team von der Umstellung erwarten kann.
In dieser Phase kann eine Organisation schließlich mit der Anwendung hybrider Methoden beginnen. Integrieren Sie hybride Komponenten in die zuvor identifizierten Bereiche, und analysieren Sie die Wirksamkeit der Mischstrategie genau. Es ist normal, dass es bei hybriden Projekten, die zum ersten Mal durchgeführt werden, zu Problemen kommen kann. Eine klare Dokumentation darüber, was funktioniert und was verbessert werden kann, wird dazu beitragen, dass künftige Projekte von der Erfahrung profitieren.
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Mischstrategie während des gesamten Projekts beibehalten. Ein Ansatzwechsel in Bezug auf das Projektmanagement mitten im Projekt ist für Teammitglieder irreführend und macht alle Daten ungültig, die in Bezug auf das hybride Projekt gesammelt wurden.
Die Umstellung auf eine neue Projektmanagementmethode kann mit Stress verbunden sein. Ermutigen Sie die Teammitglieder, über die Erfahrungen zu sprechen, bitten Sie sie während des gesamten Projekts um Feedback, und halten Sie nach Abschluss des Projekts eine offizielle Nachbesprechung ab.
Es ist wichtig, einen hybriden Ansatz als „Work in Progress“ zu betrachten und in den Teammitgliedern, die den hybriden Ansatz in die Praxis umsetzen, die wertvollste Ressource für Einblicke und Verbesserungsvorschläge zu sehen. Diese Personen können Managern und Entscheidern dabei helfen, problematische Punkte in der Mischstrategie zu identifizieren und zu beheben. Arbeiten Sie mit dem Team zusammen, um den hybriden Ansatz kontinuierlich zu optimieren.
Selbst wenn das Projekt reibungslos verläuft, müssen die meisten Unternehmen bei jedem neuen Projekt zumindest einige kleine Anpassungen an ihrer hybriden Strategie vornehmen. Lernen Sie, passen Sie an, und entwickeln Sie das Fachwissen, um zu erkennen, wo bestimmte Methoden am vorteilhaftesten sind. Verwenden Sie den Ansatz, der für den jeweiligen neuen Anwendungsfall am effektivsten ist.
Wagile und Agifall sind Modelle des hybriden Projektmanagements, deren Namen Kofferworte der Begriffe Agile und Waterfall (Wasserfall) darstellen.
Agifall ist ein Ansatz, der gründlichere Forschungs- und Planungsphasen nutzt, um Aufgaben zu erstellen, und sich dann auf Sprints stützt, um diese Aufgaben erfolgreich auszuführen. Agifall ist im Wesentlichen die Agile-Methode, jedoch mit einem stärkeren Schwerpunkt auf der Vorabforschung.
Wagile ist ein Begriff, der einen Ansatz beschreibt, bei dem ein Projekt bestimmte Aspekte der Agile-Methode in den Wasserfallprozess einbezieht. Leider hat der Begriff einen etwas negativen Beigeschmack, da er impliziert, dass eine Organisation versucht, Agile-Prinzipien wie tägliche Standups und kurze Iterationen anzuwenden, ohne wesentliche Änderungen an der eigentlichen Projektdurchführung vorzunehmen. Einige Geschäfte haben jedoch Erfolg mit dem Wagile-Ansatz, bei dem jeder Sprint in kleinere Wasserfälle von Teilaufgaben unterteilt wird, die in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden müssen.
Die Wahl der richtigen Methode des hybriden Projektmanagements ist keine einmalige Aufgabe, sondern eine Entscheidung, die bei jedem neuen Projekt getroffen und erneut getroffen werden muss. Um festzustellen, welcher Ansatz im Einzelfall der richtige ist, sollten Sie Folgendes berücksichtigen:
Wie flexibel sind die Ziele des Projekts? Wenn einige der Ziele im Laufe des Projekts neu definiert werden können oder wenn das Geschäft offen dafür ist, neue Möglichkeiten zu nutzen, die sich ergeben könnten, dann kann der Agile-Ansatz zu bestimmten Zeitpunkten effektiver sein. Stehen die Ziele hingegen bereits vor Projektbeginn fest und muss sich das Team während der gesamten Projektlaufzeit auf diese Ziele konzentrieren, dann hilft die Wasserfall-Methode, das Projekt und alle Beteiligten auf Kurs zu halten.
Strenge Fristen erfordern oft eine strikte Planung und Struktur. Die Wasserfall-Methode ermöglicht ein effizienteres und zielgerichtetes Management und hilft größeren Teams, strikte Termine einzuhalten. Agile ist effektiver bei flexiblen Fristen, die es den Teams ermöglichen, in kürzeren Zeiträumen mehr zu erledigen und sich gleichzeitig auf andere Prioritäten zu konzentrieren.
Die Rolle, die Teams bei der Auswahl von Elementen der Agile- oder Wasserfall-Methoden spielen, sollte nicht außer Acht gelassen werden. Abhängig von der Größe des Teams und seinen bisherigen Erfahrungen kann es sich eher für die eine oder die andere Option entscheiden. Holen Sie immer das Feedback der Teammitglieder ein, damit die endgültige Entscheidung auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der am Projekt beteiligten Personen zugeschnitten ist.
Ein hybrider Ansatz für das Projektmanagement ermöglicht es Unternehmen, die Geschwindigkeit und Flexibilität von Agile mit der Starrheit und Klarheit des Wasserfall-Ansatzes zu verbinden. Um diese Vorteile in vollem Umfang nutzen zu können, benötigen Organisationen jedoch eine vollständige Abstimmung auf allen Ebenen in Bezug auf das Ziel, die Art und Weise, wie die Arbeit geplant und durchgeführt wird, und die Art und Weise, wie die Ergebnisse erzielt werden. ServiceNow, der Branchenführer im Bereich Management- und Workflow-Automatisierung, hat die Lösung: Hybrides Projektmanagement in IT Business Management.
Hybrides Projektmanagement wird über die ServiceNow ITBM Professional-Lizenz angeboten und bietet grundlegende Lösungen, Ressourcen und Tools, die über eine einzige Plattform leicht zugänglich sind. Das hybride Projektmanagement geht über die reine Ausführung von Hybrid- und Agile-Konzepten hinaus und schafft stattdessen einen umfassenden Top-Down-Hybridansatz, der diese Konzepte auf jeder Ebene einbezieht. Auf diese Weise entsteht eine besser ausgerichtete Organisation, in der die Strategie die Prioritäten bestimmt und die Abteilungen im gesamten Unternehmen auf sich verändernde Betriebsumgebungen und sich wandelnde Kundenerwartungen reagieren können.
Schließlich kann ein hybrider Ansatz das Beste aus beiden Welten sein, aber ohne die richtigen Tools ist das nur Theorie. Erfahren Sie mehr über ServiceNow ITBM, und holen Sie aus Ihren hybriden Projekten das Optimum heraus.
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