Was ist Anwendungsentwicklung?

Der Begriff Anwendungsentwicklung beschreibt die Tools und Strategien, die bei Konzeptfindung, Design, Erstellung und Implementierung von Softwareanwendungen zum Einsatz kommen.

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Inhaltsverzeichnis
Warum ist Anwendungsentwicklung so wichtig? Welche Arten von Anwendungsentwicklung gibt es? Wie lauten die wichtigsten Methoden der Anwendungsentwicklung? Schritte zur Verwaltung der Anwendungsentwicklung Wie lauten die Best Practices für Anwendungsentwicklung? Anwendungsentwicklung mit ServiceNow

Wenn Unternehmen eine Software benötigen, besteht der erste Impuls oftmals darin, ein Drittanbieterprodukt von der Stange zu kaufen. Um es in den berühmt-berüchtigten Worten eines großen Software-Entwicklers zu sagen: „Dafür gibt es eine App.“

Zwar können vorgefertigte Softwareoptionen schnelle Lösungen bieten, doch oftmals können sie nur schwer mit immer neuen Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihrer Kunden Schritt halten. Einfach ausgedrückt, erhalten Unternehmen mit SaaS‑Anwendungen (Software-as-a-Service) einfachen Zugang zu fortschrittlichen Funktionen, doch was passiert, wenn diese Funktionen nicht optimal geeignet sind? Wenn erfolgreiche Unternehmen ihre Softwarelösungen stärker anpassen und besser kontrollieren wollen, setzen sie stattdessen auf interne Anwendungsentwicklung.

 

Alle ausklappen Alle Einklappen Warum ist Anwendungsentwicklung so wichtig?

Früher waren digitale Tools dem Reich der Softwareunternehmen und Technologieführer vorbehalten, doch durchlaufen Unternehmen aller Art die digitale Transformation. Selbst kleinste Unternehmen nutzen fortschrittliche Automatisierungs- und andere IT‑Lösungen, um ihre Reichweite zu vergrößern, den Kundenservice zu verbessern und mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. Die Anwendungsentwicklung hilft bei dieser Transformation und ermöglicht es Unternehmen, eigene interne und externe Anwendungen zu entwickeln, die perfekt auf ihre individuellen Anforderungen zugeschnitten sind.

Die interne Anwendungsentwicklung verspricht zahlreiche potenzielle Vorteile. Zwar sind Investitionskosten und Zeitaufwand hier deutlich höher als beim Outsourcing der Anwendungsentwicklung oder dem Kauf fertiger Software. Doch interne Anwendungen bieten im Gegenzug auch gesteigerte Flexibilität und Skalierbarkeit, sodass die Softwarefunktionen an immer neue Anforderungen angepasst werden können. Darüber hinaus werden Integrationen in neue und bestehende Systeme vereinfacht, wenn Sie die volle Kontrolle über Ihren Softwarecode haben. Und in Sachen Kundenanwendungen kann die interne Entwicklung Ihrem Unternehmen dabei helfen, wichtige App Marketplaces zu erreichen (wie den Apple App Store oder Google Play), Kunden personalisierten Support und individuelle Servicelösungen bereitzustellen und dabei wichtige Daten für künftige Analysen zu sammeln.

Welche Arten von Anwendungsentwicklung gibt es?

Die Anwendungsentwicklung kann Ihr Unternehmen in verschiedensten Bereichen unterstützen. Dementsprechend gibt es auch zahlreiche unterschiedliche Arten der internen Anwendungsentwicklung. Im Folgenden stellen wir die vier wichtigsten Arten vor:

Rapid Application Development

Rapid Application Development (RAD), also schnelle Anwendungsentwicklung, soll die Markteinführungszeit von Anwendungen verkürzen, ohne dass darunter Funktionalität oder Benutzerfreundlichkeit leiden. Beim RAD‑Ansatz befolgen Entwickler einen iterativen Prozess, bei dem sie gleichzeitig mehrere individuelle Module innerhalb einer Anwendung entwickeln und das Produkt mit jeder nachfolgenden Iteration verbessern.

Low-Code-/No-Code-Anwendungsentwicklung

Mit Low-Code- und No-Code-Anwendungsentwicklung können auch technisch unerfahrene Benutzer ohne Programmierkenntnisse eigene Anwendungen entwickeln. Bei diesem Ansatz kommen grafische Benutzeroberflächen und Drag-and-Drop-Tools zum Einsatz, mit denen Laien Codefragmente verbinden und bearbeiten können, um automatisierte Workflows zu entwickeln.

Entwicklung mobiler Anwendungen

Die Entwicklung mobiler Anwendungen ist eine Unterkategorie der Anwendungsentwicklung, die sich speziell auf mobile Apps für Android, iOS und andere mobile Betriebssysteme konzentriert. Mit der Entwicklung mobiler Anwendungen können Sie Ihr Produkt oder Ihren Service nicht nur buchstäblich in die Hände Ihrer Kunden legen, sondern außerdem Ihre Mitarbeiter mit Lösungen für Remote- oder mobile Arbeit unterstützen.

Datenbank-Anwendungsentwicklung

Mit Datenbank-Anwendungsentwicklung können Unternehmen eigene Systeme entwerfen, um relevante Kunden- und Geschäftsdaten zu erfassen, zu organisieren, zu verwalten und abzurufen. Diese Anwendungen werden häufig dafür eingesetzt, Berechnungen anzustellen, Daten anhand verschiedener Kriterien zu sortieren, Berichte zu generieren oder Informationen zwischen Teams und Benutzern zu koordinieren.

Natürlich überschneiden sich diese vier Arten der Anwendungsentwicklung an einigen Stellen. So können Unternehmen beispielsweise eine Low-Code-Plattform einsetzen, um einen RAD‑Ansatz zu implementieren, mit dem sie dann eine Datenbank-Anwendung für mobile Benutzer entwickeln. Indem Sie diese Arten der Anwendungsentwicklung kennen, können Sie genau bestimmen, welcher Ansatz sich für Ihre Anforderungen eignet und wie die einzelnen Konzepte in größeren Projekten kombiniert werden können.

Wie lauten die wichtigsten Methoden der Anwendungsentwicklung?

Zwar gibt es verschiedenste Ansätze für die Software-Entwicklung, doch die meisten lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Wasserfall-Methode und Agile-Methode.

Wasserfall-Entwicklungsmethode

Der klassische Wasserfall-Ansatz für die Anwendungsentwicklung folgt einer linearen Abfolge von Schritten, die den Entwicklungslebenszyklus in verschiedene Phasen unterteilt – eine neue Phase kann hierbei erst beginnen, wenn die vorherige abgeschlossen wurde. In den meisten Fällen sind diese Phasen durch eine Art Checkpoint getrennt. Er beschreibt die Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit das Projekt in die nächste Phase übergehen kann.

Die Wasserfall-Methode ist schon lange ein beliebter Ansatz für die Anwendungsentwicklung, da er Entwicklerteams die folgenden Vorteile bietet:

  • Unkomplizierteres Design und Management
  • Klarer definierter Arbeitsumfang
  • Genauere Kostenschätzungen
  • Klarere Messung des Fortschritts
  • Genau definierte Teamrollen
  • Weniger Zeitaufwand für einzelne Teams
  • Geringere Beteiligung von Endbenutzern erforderlich

Agile-Entwicklungsmethode

Die Agile-Methode lässt die schrittweisen Prozesse, die den klassischen Wasserfall-Ansatz ausmachen, hinter sich. Stattdessen verlässt sich Agile auf die ständige Zusammenarbeit zwischen funktionsübergreifenden Teams, die sich selbst organisieren. Entwicklungsaufgaben werden gleichzeitig durchgeführt und getestet, und Produktveröffentlichungen erfolgen in kontinuierlichen Zyklen (namens Iterationen). Agile spielt eine zentrale Rolle für kontinuierliche Bereitstellung und kontinuierliche Verbesserung.

In den meisten Fällen ermöglicht die Agile-Methode eine schnellere Anwendungsentwicklung, bei der außerdem mitten im Projekt neue Spezifikationen oder Anforderungen berücksichtigt werden können. Agile verlässt sich in hohem Maße auf Benutzerbeteiligung und nutzt Kunden als Ressourcen, um das Produkt zu überarbeiten und zu optimieren.

Diese Methode wird seit einigen Jahren vermehrt eingesetzt und immer mehr Unternehmen setzen auf die Vorteile der Agile-Methode:

  • Verbesserte Benutzer-Experience
  • Kürzere Markteinführungszeit
  • Vereinfachte Schritte
  • Haltbares Entwicklungstempo
  • Selbstständigere Teams
  • Verbesserte interne und externe Kommunikation
  • Stärkerer Fokus auf Geschäftsnutzen
  • Geringeres Produktrisiko

Wasserfall- und Agile-Methode im Vergleich

Beide Methoden eignen sich für bestimmte Anwendungsfälle besser als für andere und bieten spezifische Vorteile, um unterschiedliche Geschäftsbedürfnisse zu bedienen. Der Unterschied zwischen Agile und Wasserfall lässt sich wie folgt beschreiben:

  • Wasserfall-Projekte kosten in der Regel mehr und erfordern einen längeren Entwicklungsprozess, da die Beteiligten darauf warten müssen, bis die vorherigen Schritte abgeschlossen sind, bevor sie ihre Arbeit beginnen können. Darüber hinaus gilt diese Methode als weniger flexibel, wenn es darum geht, sich an neue Anforderungen anzupassen. Im Gegenzug sorgen die klare Planung und Struktur des Wasserfall-Ansatzes am Ende für ein vollständigeres Produkt.
  • Mit Agile ist es möglich, Produkte schneller und zu geringeren Kosten zu entwickeln und Projekte einfach mitten in der Entwicklung anzupassen. Daher ist es kaum überraschend, dass so viele Unternehmen Agile für die Anwendungsentwicklung einsetzen. Auf der anderen Seite sind Agile-Projekte so flexibel, dass sich ihre (Budget-)Planung oftmals schwierig gestaltet.
Schritte zur Verwaltung der Anwendungsentwicklung

Je nach Art der Anwendungsentwicklung, auf die Sie sich konzentrieren, und der Methode, die Sie verwenden wollen, unterscheiden sich die Schritte, die zur Verwaltung von Entwicklungsinitiativen erforderlich sind. Doch in den meisten Fällen befolgen erfolgreiche Unternehmen bei der Anwendungsentwicklung einen 6‑Schritte-Prozess:

Schritt 1: Ideenfindung und Planung

Bevor Sie mit der Entwicklung Ihrer Anwendung beginnen können, müssen Sie wissen, wen Sie damit ansprechen wollen, welchen Wert die Anwendung bieten soll, auf welchen Plattformen sie verfügbar sein wird und ob sich die Idee überhaupt umsetzen lässt. Das ist der erste entscheidende Schritt, der nicht vernachlässigt werden darf. Denn Ideenfindung und Planung tragen einiges dazu bei, die Marktfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit Ihrer Anwendung zu bestimmen, noch bevor Sie Ressourcen in die Entwicklung stecken.

Schritt 2: Design

Wie dieser Schritt im Detail aussieht, hängt in hohem Maße davon ab, welche Methode Sie verwenden. Beim Wasserfall-Ansatz muss das Entwicklerteam mit einem groben Gerüst der Anwendung beginnen, damit es sich im Anschluss um die spezifischen Aspekte der Software kümmern kann. Bei einem iterativen Agile-Ansatz beginnt das Team hingegen mit der Arbeit an Prototypen, die dann veröffentlicht werden können, um Feedback einzuholen und die Funktionalität der Anwendung entsprechend anzupassen und mit der Zeit zu optimieren.

Schritt 3: Entwicklung

In der Entwicklungsphase beginnt die eigentliche Programmierarbeit. Hier wenden Teams das Wissen aus der Designphase an, um sich einer finalen Produktversion anzunähern. In dieser Phase erfolgt der Großteil der praktischen Arbeit, und je nach Methode und Art der Anwendungsentwicklung durchlaufen Teams diese Phase mehrmals für die verschiedenen Iterationen.

Schritt 4: Tests

Egal, ob sie im Anschluss an die vorherige Phase oder währenddessen stattfinden – Tests sind unerlässlich, um Softwarefehler zu finden, sie zu beheben und zu gewährleisten, dass die Anwendung hält, was sie verspricht. Zwar kann die Testphase der Anwendungsentwicklung teuer und zeitaufwendig sein, doch in der Regel macht sie sich durch geringere Wartungs- und Supportkosten mehr als bezahlt.

Schritt 5: Bereitstellung

Auch diese Phase werden Sie bei der Agile-Entwicklung mehrfach durchlaufen, und zwar mit jeder aktualisierten Version, die Sie Benutzern bereitstellen. Im Idealfall haben Sie zu diesem Zeitpunkt bereits alle großen Softwarefehler ausgemerzt und können sich sicher sein, dass Sie ein fertiges Produkt veröffentlichen – auch wenn noch einige zusätzliche Verbesserungen vorgenommen werden müssen.

Schritt 6: Wartung und Support

Nachdem sich die Anwendung in den Händen der Benutzer befindet, ist es wichtig, weiterhin den nötigen Service und Support bereitzustellen. Überwachen Sie die Anwendung, lesen Sie Feedback und Rezensionen, und arbeiten Sie mit Benutzern zusammen, um zu gewährleisten, dass die Software wie erwartet funktioniert. Im Idealfall läuft diese Phase so lange weiter, bis Sie sich dazu entscheiden, die Anwendung außer Betrieb zu nehmen.

Wie lauten die Best Practices für Anwendungsentwicklung?

Je wichtiger interne und externe Geschäftsanwendungen werden, desto mehr Unternehmen setzen auf interne Anwendungsentwicklung. Dieser Ansatz birgt erhebliche Vorteile – nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern auch für ihre Mitarbeiter und die Kunden, die sich auf sie verlassen. Auf der anderen Seite kann interne Anwendungsentwicklung ein komplizierter Prozess sein, der mit zahlreichen Stolpersteinen gespickt ist. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tipps vor, mit denen Sie den Entwicklungsansatz Ihres Unternehmens optimieren können:

Anwendungsentwicklung bei strategischer Planung berücksichtigen

Anwendungsentwicklung stellt für sich genommen kein Ziel dar. Bevor Sie damit beginnen, sollten Sie also definieren, inwiefern die Entwicklung Ihre tatsächlichen Geschäftsziele unterstützt.

Anwendungen wie Business Services behandeln

Die Entwicklung von Anwendung erfordert zwar Planung, Programmierung und Analysen, doch diese Anwendungen sind keine einfachen Projekte, die irgendwann abgeschlossen sind. Behandeln Sie sie stattdessen wie Business Services, die in der Verantwortung der verschiedenen Abteilungen und Benutzer liegen, denen die Anwendung dient. Diese Abteilungen sind dafür zuständig, Feedback zur Anwendung einzuholen und bereitzustellen, um den Fokus auf die Geschäftsziele beizubehalten, die die Anwendung unterstützen soll.

Tests in echten Benutzerumgebungen durchführen

Nicht jede IT‑Umgebung entspricht exakt der Umgebung, in denen Ihre Entwickler arbeiten. Nutzen Sie deshalb interne Test-Tools, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Anwendung außerhalb der Entwicklungsabteilung funktioniert. Berücksichtigen Sie hierbei auch Aspekte wie punktuelle Kommunikationsprobleme und niedrige Internetgeschwindigkeiten. Wenn die Anwendung nur in Ihrer eigenen IT‑Umgebung funktioniert, kommen die Benutzer, die Sie eigentlich unterstützen wollen, möglichweise am Ende zu kurz.

Entwicklerpool durch Citizen Developers erweitern

Anwendungsentwicklung muss nicht auf die Entwickler in Ihrer Belegschaft beschränkt sein. Mit der richtigen Entwicklungsplattform können auch Endbenutzer außerhalb der Entwicklungsabteilung bei der Erstellung leistungsstarker offizieller Anwendungen mitwirken. Diese Citizen Developers können einen echten Gewinn für Ihre Entwicklungsprozesse darstellen und weiter dazu beitragen, die Markteinführungszeit zu verkürzen, die Innovation voranzutreiben sowie Kosten und IT‑Belastung zu reduzieren-

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Anwendungsentwicklung mit ServiceNow

Wenn es darum geht, die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihrer Kunden zu erfüllen, ist „die beste App dafür“ vielleicht diejenige, die Sie selbst intern entwickeln. ServiceNow, führender Anbieter von IT‑Managementlösungen, kann Sie hierbei unterstützen. ServiceNow Application Development unterstützt den gesamten Anwendungsentwicklungsstapel und bietet eine intuitive und sofort einsatzbereite Struktur, mit der Sie umgehend leistungsstarke Geschäftsanwendungen entwickeln können.

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